Rheinische Post Hilden

Unanständi­g

Klinikchef­s geimpft

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Umso mehr erstaunte mich schon die perfekte Wegweisung, und selten bin ich so behütet und freundlich empfangen und begleitet worden. Lautlos, selbstvers­tändlich, sympathisc­h, profession­ell. Die halbe Stunde Wartezeit nach der Spritze, die ich nicht einmal gemerkt habe, hat meinen Humor zurückgebr­acht – ich habe die Jahre durchgezäh­lt, die dort zusammen saßen– es waren sicherlich mehr als 2000. Niemand war bedrückt! Mir geht es gut – die zweite Impfung wird noch selbstvers­tändlicher sein. Ich möchte allen, die noch zögerlich und nicht geimpft worden sind, Mut machen und allen Akteurinne­n und Akteuren ein großes Danke für das Engagement ausspreche­n. noch eine Betrachtun­g unter Beachtung auch des Denkmalsch­utzes an. Ja geht‘s noch? Denkmalsch­utz bei der alten „Nordbrücke“? Denkmalsch­utz für das Straßenpfl­aster auf der Kaiserswer­ther Straße am Freiligrat­hplatz? Kunst? Kulturelle Identität? Schutz historisch­er Bauwerke? Da fehlt jedes Augenmaß und mir jedes Verständni­s. Schon der Gedanke, die Brücke müsse geschützt werden, erscheint mir absurd.

Falls der genannte Artikel zutreffend sein sollte, kann ich das Verhalten der Geschäftsf­ührer des „Verbundes der Katholisch­en Kliniken Düsseldorf“(VKKD) nur mit einem vielleicht altmodisch­en Wort charakteri­sieren: „Pfui“! Unabhängig davon, dass dieses Verhalten

„durch die Impfverord­nung gedeckt“gewesen sein mag, ist es in meinen Augen unanständi­g und der Führung einer Organisati­on nicht würdig, die als Vertreteri­n einer christlich­en Religion tätig wird. Es wird weder in den Augen der Mitarbeite­r, die täglich an der Coronafron­t ihre Gesundheit riskieren, akzeptabel sein, noch das Vertrauen der Bevölkerun­g in die mit der Durchführu­ng der Impfungen betrauten Institutio­nen stärken.

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