Impfen: Absagen wegen Astrazeneca
Kreis versucht Ersatz zu finden. Bei den Senioren werden 275 pro Tag geimpft.
HILDEN/HAAN Auch im Impfzentrum des Kreises Mettmann nehmen immer häufiger eingeladene Personen ihren Impftermin nicht wahr. Das hat die Sprecherin des Kreises, Daniela Hitzemann, auf Nachfrage der RP bestätigt. Die Terminlücken entstehen demnach vor allem in den beiden Impfstraßen, die eigentlich für die Immunisierung von gefährdeten Berufsgruppen vorgesehen sind. Die Gründe für diese Entwicklung scheinen in der Ablehnung des Impfstoffs von Astrazeneca zu liegen. „Manche der von uns eingeladenen Personen fragen explizit danach, mit welchem Impfstoff sie denn geimpft werden sollen“, sagte Hitzemann. Der Kreis versuche, für jede Lücke einen Ersatz zu finden. Das gelinge aber nicht in allen Fällen.
Zunächst waren ambulante Pflegekräfte
und Mitarbeiter der Rettungsdienste zur Corona-Schutzimpfung gebeten worden. Da nun mehr Impfstoff für den Kreis Mettmann bereitsteht, wurden weitere Berufsgruppen auf die Einladungsliste gesetzt. Dabei handelt es sich vor allem um regelmäßig in vollstationären Pflegeeinrichtungen beschäftigte Ärzte, Heilmittelerbringer und Spezialpflegekräfte, Seelsorger, Betreuungsrichter und Rechtspfleger, Prüf- und Begutachtungskräfte sowie Dienstleister wie Fußpfleger oder Frisöre.
Parallel dazu werden laut Kreis seit dem 8. Februar täglich 275 Senioren im Alter von über 80 Jahren geimpft. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhrein teilte mit, dass im Erkrather Impfzentrum bis Freitag rund 5400 Termine von den Senioren wahrgenommen worden seien, an die der Impfstoff von Biontech verabreicht wird. Insgesamt seien beginnend mit dem 8. Februar und bislang bis Ende Mai für das Erkrather Impfzentrum rund 50.000 Impftermine für die Erst- und Zweitimpfung vergeben worden. Wie viele Senioren noch auf Impftermine warten, könne die Kassenärztliche Vereinigung nicht mitteilen, weil diese Zahl nur aus den Meldedaten des Kreises zu entnehmen sei.
Während die Redaktion der Rheinische Post einerseits Lob für das reibungslose Verfahren im Impfzentrum selbst erreicht, geben viele Senioren an, immer noch keinen Impftermin bekommen zu haben. Ein Senior aus Mettmann berichtete, ihm sei telefonisch ein Termin im Impfzentrum Paderborn zugesagt worden. Zunächst habe er diesen – „spaßeshalber“– annehmen wollen, um zu schauen, ob er dort tatsächlich geimpft wird. „Dann war es mir aber doch zu weit. Jetzt bekomme ich keinen neuen Termin.“