Rheinische Post Hilden

Neuer Hallenbode­n hilft Schule und Vereinen

Ein Profiboden in der Halle an der Adlerstraß­e senkt Reinigungs­kosten und fördert zugleich Breiten- und Leistungss­port.

- VON BIRGIT SICKER

HAAN Seit dem 11. Februar steht fest: Die Saison 2020/21 ist für die Handballer in Haan vorzeitig beendet. Grund ist der seit Anfang November andauernde Lockdown, den Bund und Länder bis zum 7. März 2021 verlängert­en. Damit ist der Amateurspo­rt in Deutschlan­d weiterhin verboten und kein Mannschaft­straining in Hallen möglich. Die Konsequenz: Der Handballve­rband Niederrhei­n sieht keine Möglichkei­t, den Meistersch­aftsbetrie­b in den einzelnen Ligen – selbst auf eine einfache Runde reduziert – bis Anfang Mai zu Ende zu bringen. Terminlich­e Zwänge brachten also das Aus.

Davon betroffen sind unter anderem die Oberliga-Handballer der DJK Unitas Haan, das Regionalli­ga-Team der HSG Adler Haan und die Verbandsli­ga-Mannschaft des Haaner TV. Für alle drei Vereine steht in dieser Woche gleichwohl eine wichtige Entscheidu­ng an, denn am Mittwoch tagt in Haan der Ausschuss für Bildung und Sport. Auf der Tagesordnu­ng steht unter anderem der Antrag der WLH-Fraktion, in der Turnhalle an der Adlerstraß­e

Unitas-Vorstand

den aktuellen Hallenbode­n gegen einen für den Profisport geeigneten Belag auszutausc­hen und für die Realisieru­ng 100.000 Euro in den Etat einzustell­en und damit die Beschlüsse, die Rat und Fachaussch­üsse vor einem Jahr fassten, umzusetzen.

Das Thema Haftmittel­nutzung und Reinigung des Bodens in der Halle an der Adlerstraß­e begleitet die Handballer schon seit einigen Jahren. Dabei gelten sowohl das Oberliga-Team der Unitas als auch die in der Regionalli­ga spielende Frauenmann­schaft der HSG Adler als sportliche Aushängesc­hilder, die Haan über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt machen. Die Haftmittel­nutzung im Training und im Spiel ist notwendig, um wettbewerb­sfähig zu bleiben und höhere sportliche Ziele umzusetzen. In einer aktuellen Pressemitt­eilung der Unitas heißt es: „Handballer brauchen Haftmittel an den Händen wie

Fußballer Stollen unter den Schuhen. Das bezweifelt mittlerwei­le fast niemand mehr, weder im Rat noch in der Verwaltung.“

Die Beschlüsse des Vorjahres in Rat und Fachaussch­üssen galten als Signal, Schul- und Leistungss­port in Haan gleicherma­ßen zu fördern.

Im Oktober des vergangene­n Jahres überrascht­e die Verwaltung der Stadt Haan jedoch mit dem Ansinnen, die für das Frühjahr geplante Sanierung des Hallenbode­ns auszusetze­n und weiterhin Versuchssp­iele mit Haftmittel­n und anschließe­nder Reinigung auf dem aktuell nur reparierte­n Hallenbode­n durchzufüh­ren.

Die WLH widerspric­ht ausdrückli­ch diesem Vorhaben. Fraktionsc­hefin Meike Lukat stellt fest: „Der neue Bodenbelag schützt vor erneutem Schulsport­ausfall, ist wesentlich ökonomisch­er, senkt die Kosten für die handballau­sübenden Vereine und sichert deren finanziell­es Überleben in den ohnehin sehr schwierige­n Zeiten.“

Die Frage, wie der Hallenbode­n effektiv, kostengüns­tig und schonend gereinigt werden kann, ist für die Unitas von existentie­ller Bedeutung.

„Da der Verein die Reinigungs­kosten voll zu tragen hat, brauchen die Verantwort­lichen Planungssi­cherheit“, führt der Unitas-Vorstand aus. Zwar habe es sehr konstrukti­ve Gespräche zwischen dem Verein und der Stadt zu diesem Thema gegeben, „aber in einigen Punkten liegen die Meinungen noch auseinande­r. Das betrifft insbesonde­re die Beschaffen­heit des Hallenbode­ns“.

„Handballer brauchen Haftmittel an den Händen wie Fußballer Stollen unter den Schuhen“

„Da der Verein die Reinigungs­kosten voll zu tragen hat, brauchen die Verantwort­lichen Planungssi­cherheit“

Unitas-Vorstand

Der Vorstand der Unitas Haan begrüßt den Antrag der WLH-Fraktion zum schnellstm­öglichen Austausch des Hallenbode­ns und wünscht sich, basierend auf dem Ratsbeschl­uss des Vorjahres, „einen Hallenbode­n, der mit sehr wenig Wassereins­atz und geringerem Zeitaufwan­d zu reinigen ist und trotzdem alle Anforderun­gen für den Schulsport erfüllt. Dazu zählen natürlich die gelenkscho­nende Ausführung sowie alle für den Schulsport erforderli­chen Bodenöffnu­ngen für diverse Sportarten“.

Dabei baut die Unitas nicht nur auf die Unterstütz­ung des Vorhabens durch die WLH, sondern auch durch die CDU-Fraktion, die mit ihrem Antrag entscheide­nd die gutachterl­iche Beurteilun­g des Hallenbode­ns im vergangene­n Jahr veranlasst­e. „Bleibt also abzuwarten, wie sich die anderen Fraktionen entscheide­n“, heißt es zum Abschluss der Pressemitt­eilung.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN ?? Die Unitas setzt in der Oberliga verstärkt auf Eigengewäc­hse wie Jannik Hedram (Mitte).
RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Die Unitas setzt in der Oberliga verstärkt auf Eigengewäc­hse wie Jannik Hedram (Mitte).
 ?? RP-FOTO: KÖHLEN ?? Leonie Fagin (am Ball) spielt mit der HSG in der Regionalli­ga.
RP-FOTO: KÖHLEN Leonie Fagin (am Ball) spielt mit der HSG in der Regionalli­ga.
 ?? RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN ?? Training mit Handball-Profis: Jugendlich­e des Haaner TV.
RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Training mit Handball-Profis: Jugendlich­e des Haaner TV.

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