Rheinische Post Hilden

Fortuna-Profi Thomas Pledl spricht über Beleidigun­gen im Internet

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DÜSSELDORF (gic) Thomas Pledl vom Fußball-Zweitligis­ten Fortuna Düsseldorf grinst, als gäbe es kein Morgen mehr, wenn er darauf angesproch­en wird, was ihm in diesen Tagen Kraft gibt. Denn dann erzählt er davon, dass er vor einer Woche zum ersten Mal Vater geworden ist. Ehefrau Kristina hat ein Mädchen zur Welt gebracht – Zoe Minou. „Allen geht es gut. Wir fühlen uns sehr wohl in Düsseldorf.“Daran ändert auch nichts, dass Pledl zum Teil auf ekligste Art im Netz beleidigt wird.

Thomas Pledl über... ...Anfeindung­en gegen ihn im Internet:

„Ich habe so viel davon nicht direkt registrier­t – außer ich habe Privatnach­richten bekommen, die derbe unter die Gürtellini­e gehen. Die Sozialen Medien interessie­ren mich eigentlich ziemlich wenig. Es ist kein Punkt, der mich stark belasten würde.“

...die Art der Beleidigun­gen:

„Ich kann am Wochenende, egal wie das Spiel ausgegange­n ist, egal wie wir gespielt haben, zehn bis 20 Nachrichte­n herausfilt­ern, wo einfach nur steht: ,Du dummer Hurensohn, hoffentlic­h verletzt du dich und spielst nie wieder für unseren Verein’ und andere Sachen in der Richtung. Das sind Geschichte­n wo du dir denkst, dass würde kein normaler Mensch schreiben.“

...Probleme, die durch Netz-Hass entstehen können:

„Als Spieler kann man auf zwei Arten damit umgehen: Entweder es belastet einen extrem und es würde mit den Jahren auch nicht weniger werden. Oder man versucht es so weit es geht auszublend­en. In anderen gesellscha­ftlichen Bereichen hört es ja nicht auf. Viele Schüler sind schon einmal Opfer von Cyber-Mobbing geworden, was dazu führen kann, dass sich 13, 14-Jährige das Leben nehmen. Für mich als Fußballer ist es manchmal geradezu grotesk, wenn du nicht von irgendwem, sondern den eigenen „Fans“so durchbelei­digt wirst.“

...die Enttäuschu­ng nach der Niederlage gegen Heidenheim:

„Jeder weiß, wie schwer es ist, in Heidenheim zu spielen. Wenn man dann wie wir eine so starke zweite Halbzeit abliefern, ist es doppelt bitter, dass wir am Ende mit leeren Händen dastehen.“

...seine vergebene Kopfball-Chance:

„Natürlich habe ich mir dass noch ein paar Mal angesehen. Eine schwierige Situation für mich, ich war überrascht, dass der Ball zu mir gekommen ist, er kam ja vom Gegner. Der Torhüter ist direkt einen Meter vor mir und bekommt eben noch den Arm dazwischen.“

...seine Zukunft in Düsseldorf:

„Richtig, mein Vertrag läuft im Sommer aus. Mit mir hat bisher noch niemand das Gespräch gesucht. Ich könnte mir sehr gut vorstellen zu bleiben. Meine Zukunft hat aber noch Zeit, das Thema können wir auch erst in ein paar Monaten besprechen.“

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FOTO: ARCHIV/HOMÜ Thomas Pledl.

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