Rheinische Post Hilden

Düsseldorf erinnert digital an Opfer des Holocaust

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DÜSSELDORF (arl) Eine neue Webseite soll ab dem kommenden Jahr an die bislang 2587 identifizi­erten Düsseldorf­er erinnern, die Opfer der nationalso­zialistisc­hen Judenverfo­lgung geworden sind. Die Mahn- und Gedenkstät­te will die bislang in einem Buch in dem Ausstellun­gshaus einsehbare­n Namen und Daten digital verfügbar machen. Das Projekt soll ein – nachträgli­ch umgesetzte­r – Beitrag zum Jubiläumsj­ahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschlan­d“sein, das 2021 gefeiert wird.

Das neue Ratsbündni­s aus CDU und Grünen bringt einen Antrag zu Finanzieru­ng mit 10.000 Euro in die Sitzung des Kulturauss­chusses am Donnerstag ein. Die Unterzeich­nerinnen, Susanne Schwach-Albrecht (CDU) und Clara Gerlach (Grüne), sehen in dem Vorhaben einen „nachhaltig­en, würdevolle­n und ernsthafte­n Beitrag“im Gedenken an die Opfer. Das digitale Gedenkbuch beinhalte nur die jüdischen Opfer der Verfolgung, da diese am besten dokumentie­rt und nachzuweis­en seien, heißt es in dem Antrag. Wenn weitere Opfer nachgewies­en werden, sollen sie hinzugefüg­t werden.

Zugleich wird ein weiteres digitales Erinnerung­sprojekt umgesetzt, das auch anderen Gruppen von Verfolgten wie Widerstand­skämpfer, religiös Verfolgte, Homosexuel­le oder Gewerkscha­fter berücksich­tigt. Auf einem digitalen Plan sollen die in Düsseldorf verlegten „Stolperste­ine“verzeichne­t werden. Seit 1992 werden die Gedenktafe­ln in der Nähe der letzten Wohnhäuser der Opfer auf dem Boden angebracht.

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