Was Corona die Stadtbezirke kostet
Damit die politische Arbeit in den Stadtteilen weiterläuft, mussten alle Gremien zur Einhaltung des Abstands in andere Räume ausweichen. Für einen Bezirk ist das bisher richtig teuer gewesen: Die Kosten liegen bei mehr als 7000 Euro.
STADTTEILE (Lichtenbroich, Unterrath, Rath und Mörsenbroich), bei der nach der ersten Sitzung in der Aula der Heinrich-Heine-Gesamtschule Reinigungskosten in Höhe von 685,44 Euro angefallen sind. Danach hatte das Gremium eine Nutzungspauschale mit dem ISS Dome verabredet, die zwischen 580 und 595 Euro liegt. Auf die Rechnung vom 27. Januar dieses Jahres wartet die Bezirksverwaltungsstelle noch.
Zwischen 240 und 300 Euro musste die Bezirksvertretung 2 (Flingern-Nord, -Süd und Düsseltal) ausgeben, zwei Mal tagte das Gremium im Schützenhaus Flingern, einmal im Weltkunstzimmer. Ähnlich sieht es im Düsseldorfer Osten aus: Die Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Unterbach, Vennhausen) hat ebenfalls zwischen 250 und 300 bezahlt, damit die Politiker mit Abstand über Vorlagen und Anträge debattieren konnten. Kosten fielen etwa an für das Schützenhaus Eller.
Wer hatte Glück?
Die Bezirksvertretung 1 (Altstadt, Carlstadt, Golzheim, Derendorf, Pempelfort und Stadtmitte) hat es am einfachsten gehabt. Sie konnte im Rathaus bleiben, wechselte einfach in den großen Plenarsaal. Die Politik aus dem Stadtbezirk 4 (Oberkassel, Niederkassel, Lörick, und Heerdt) nutzte die Aulen der beiden Gymnasien. „Wir sind den Schulleitungen sowie dem Schulverwaltungsamt dafür auch sehr dankbar“, sagt Iris Bürger, Leiterin der Bezirksverwaltungsstelle 4. Ähnlich sieht es in den Bezirken 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Knittkuhl, Hubbelrath), 9 (Wersten, Himmelgeist, Itter, Holthausen, Reisholz, Benrath, Urdenbach, Hassels) und 10 (Garath, Hellerhof ) aus. „Durch den Umbau der Freizeitstätte Garath werden wir sehr wahrscheinlich das ganze Jahr – unabhängig von der Pandemie – in Aulen tagen müssen“, sagt Uwe Sandt, der die Verwaltungsstelle
im Stadtbezirk 10 leitet. Zusätzliche Kosten sind für die Bezirke nicht entstanden.
Gibt es Themen, die wegen ausgefallener Sitzungen liegengeblieben sind?
Zwei Termine hat die Bezirksvertretung 1 schon abgesagt. Auch die Sitzung am Freitag, 5. März, wird nicht stattfinden. „Einen Stau verzeichnen wir nicht“, sagt Bezirksveraltungsstellenleiterin Iris Laqua. Und so geht es dem überwiegenden Teil der Gremien. Wichtige Vorlagen würden über den Dringlichkeitsbeschluss entschieden, „sodass die Verwaltung handlungsfähig blieb“, sagt Laquas Kollegin aus dem Bezirk 7, Claudia von Rappard. Die Bezirksvertretung 1 plant nun eine Sondersitzung am 26. März. Viele Gremien, die zusammengekommen sind, arbeiten die Tagesordnung in einem Schnelldurchlauf ab, sodass die Sitzungen nicht mehr als zwei Stunden dauern.