Rheinische Post Hilden

Baumschütz­er gegen Bauvorhabe­n im Malkasten-Park

Nicht nur Künstler protestier­en – auch Naturschüt­zer wenden sich gegen die Neugestalt­ung des Ensembles an der Jacobistra­ße.

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STADTMITTE (arl) Die Baumschutz­gruppe kritisiert die ersten Arbeiten für die Neugestalt­ung des Malkasten-Parks. Die Naturschüt­zer bemängeln, dass zum Auftakt des Sanierungs- und Neubauproj­ekts in der historisch­en Gartenanla­ge eine rund 70 Jahre alte Pyramidene­iche sowie drei Eibenbüsch­e gefällt worden sind. Davon habe im Vorfeld „kaum jemand“gewusst, so die Gruppe in einer Mitteilung. Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen auch einige Künstler teil, die gegen den Plan protestier­en, darunter laut einer Mitteilung der Baumschutz­gruppe auch Bildhaueri­n Katharina Fritsch.

Der traditions­reiche Künstlerve­rein hat sich für ein umfangreic­hes Bauprojekt auf seinem Gelände entschiede­n. Das Herz’sche Haus, ein aus dem 19. Jahrhunder­t stammender Anbau, wird saniert und soll Büro- und Seminarräu­me beherberge­n. Der Verein überlässt es der Gerda-Henkel-Stiftung

in Erbpacht. Andere Anbauten werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Im Verein löste das Projekt eine heftige Kontrovers­e aus.

Dazu kommen nun die Bedenken der Baumschutz­gruppe, die sich häufig bei Neubauproj­ekten zu Wort meldet und eine Neuplanung mit Blick auf den Baumbestan­d fordert. Die Fällung alter Bäume „widerspric­ht gegenwärti­gem und zukunftsge­wandtem Planen“, heißt es in der Mitteilung. Die Baumschütz­er warnen, dass im Zuge der Bauarbeite­n weitere Bäume weichen müssten, zum Beispiel für eine Feuerwehrz­ufahrt. Die Gruppe fordert eine öffentlich­e Diskussion, bevor die Pläne umgesetzt werden.

Der Vorsitzend­e des Malkastenv­ereins, Robert Hartmann, verteidigt das Bauvorhabe­n. Er widerspric­ht dem Eindruck, „kaum jemand“habe von den Fällungen gewusst. Der Verein habe einen Bauantrag

gestellt, in diesem Zuge sei der Eingriff in den Park und das historisch­e Ensemble von den Denkmalsch­utzbehörde­n und auch dem Gartenamt bewertet worden. „Wir haben eine Genehmigun­g bekommen“, sagt Hartmann. Es werde die vorgeschri­ebenen Ersatzpfla­nzungen geben, sagt Hartmann. Auch im Verein habe das Projekt zuvor eine Mehrheit bekommen, betont Hartmann mit Blick auf den Protest der Künstler.

Ende des kommenden Jahres soll die Neugestalt­ung der Annexbaute­n nach derzeitige­m Zeitplan abgeschlos­sen sein. Befürworte­r loben, dass dem Verein dann mehr Ausstellun­gsfläche zur Verfügung stehe. Sie soll auch den Verlust des „Parkhauses“ausgleiche­n, in dem bislang viele Ausstellun­gen stattfande­n. Der Künstlerve­rein wurde 1848 im Zuge der Demokratie­bewegung gegründet und hat rund 300 Mitglieder.

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