DRK schult Soldaten als Schnelltest-Helfer
Neben Wissen über den Test sind vor allem Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen gefragt.
HILDEN/HAAN (RP) Nachdem ein negativer Schnelltest für Besucher von Senioren- und Pflegeeinrichtungen verpflichtend geworden ist, war der Bedarf plötzlich riesig. In den meisten Fällen wurde das zur zusätzlichen Aufgabe des Pflegepersonals, in aus dem Boden gestampften Teststationen. Die professionellen Helfer kamen allerdings schnell an ihr Kapazitätsgrenzen, daher gab und gibt es Unterstützung von der Bundeswehr.
Das Testen auf das Coronavirus in den Pflege- und Seniorenheimen im Kreis Mettmann geht weiter und der Einsatz der Bundeswehr in den Einrichtungen wurde um drei Wochen verlängert. Seit 22. Februar unterstützen 58 neue Soldaten aus Wittmund die Corona-Schnelltests für Bewohner, Mitarbeitende und Besucher in den Heimen.
Für das Knowhow rund um die Durchführung der Tests sorgt wieder das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus dem Kreis Mettmann im Auftrag des Bundesministeriums für Verteidigung. Denn die meisten der Soldaten sind keine ausgebildeten Sanitäter und haben daher Schulungsbedarf.
Wer schon einmal einen Corona-Schnelltest gemacht hat, der weiß, dass es nicht angenehm ist, ein trockenes Stäbchen fünf bis sechs Zentimeter tief in der Nase oder im Rachen zu haben. Neben dem nötigen Wissen über den Test sind daher vor allem Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen gefragt. Genau das wurden den neu eingetroffenen Soldaten am Montag auch vermittelt. Man braucht zwar keine pflegespezifische Vorbildung, um einen PoC-Antigen-Schnelltest vorzunehmen, aber eine qualifizierte Schulung, wie sie das DRK Kreis Mettmann für die Bundeswehr und sonstige Träger anbietet. Der Test soll für alle Beteiligten so reibungslos und natürlich so kontaktlos wie möglich verlaufen.
In den dazugehörigen Schulungen ging es zuerst um die Vorbereitung und den Ablauf eines Tests in der Theorie. Dazu ein wichtiger Hinweis von Ausbilderin Melanie Dittmann: „Man sollte auf jeden Fall darauf achten, das Stäbchen locker in der Hand zu halten – so wie einen Stift.“Verdeutlicht wurden die Testschritte sowohl mithilfe eines Videos als auch an einer Testperson vor Ort.
In Zweierteams ging es dann daran, den komplette Ablauf eines Corona-Schnelltests zu trainieren. Dazu gehört neben der Entnahme der Probe auch das korrekte An- und Ablegen der Schutzkleidung sowie der weitere Umgang mit dem Untersuchungsmaterial.
Auch das wichtige Thema Hygiene wurde von Melanie Dittmann angesprochen: „Sobald man als Tester von einem Getesteten angehustet oder angeniest wird, ist die Schutzkleidung kontaminiert und muss gewechselt werden. Außerdem gehört regelmäßiges Reinigen und Desinfizieren der Arbeitsfläche zur Tagesordnung, um dem Corona-Virus keine Chance zur Ausbreitung zu geben.“Auch wenn der Andrang im Testzentrum groß ist, müssen die Tester sehr sorgfältig vorgehenDa die Nachfrage nach wie vor groß ist, plant das DRK für die nächsten Wochen weitere Testschulungen, teilt die Organisation mit.