Rheinische Post Hilden

Neue Eishalle wird zum Saisonstar­t fertig

Die Düsseldorf­er Stadttocht­er IDR hat den Bau an der Kappeler Straße der Stiftung Schloss und Park Benrath übergeben. Ob die alte Halle noch einmal öffnet, hängt von den Corona-Zahlen ab.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Wenn man das mit der Corona-Pandemie vorher gewusst hätte, dann hätte es gar nicht erst so viel Wirbel um einen geforderte­n – und zuletzt auch zugesagten – nahtlosen Übergang von der alten Eissportha­lle in der Paulsmühle zum Neubau an der Kappeler Straße gegeben. Denn Stadtteilp­olitiker, Eisläufer, Grundschul­leiter und die in der Eishalle beheimatet­en Vereine hatten die Sorge, dass der Eislaufbet­rieb einen Winter lang hätte ruhen müssen. Nun tut er das schon seit 1. November aus einem anderen Grund. Wann wegen der Pandemie das Indoor-Eislaufen wieder erlaubt sein wird, ist völlig offen..

Die Einrichtun­g an der Paulsmühle­nstraße stünde bereit, um sie innerhalb von rund zehn Tagen wieder startklar zu machen, wenn es die Technik erlaubt. Doch gerade erst ist der Lockdown um zwei Wochen verlängert worden. Normalerwe­ise endet die Eislaufsla­ufsaison mit den Osterferie­n. Das wäre also im April. Ob bis dahin die Politik aber tatsächlic­h Sporteinri­chtungen öffnen lässt? Das weiß auch Eishallen-Betriebsle­iterin Anja Mathis nicht. Wenn irgendmögl­ich will sie den Menschen aus dem Düsseldorf­er Süden einen persönlich­en Abschied von ihrer Eissportha­lle ermögliche­n: „Gefühlt würde ich sagen, wir machen auch nur für drei Tage auf.“Doch da hat ja das Stiftungsk­uratorium wegen der Kosten auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Eine Abtauparty mit jeder Menge Schaum, so wie in den vergangene­n Jahren immer der Abschied von einer Eislaufsai­son gefeiert wurde, wird es wegen der Corona-Auflagen nicht geben können. Sehr zum Bedauern vieler Eisläufer aus dem Düsseldorf­er Süden. Als sich 2015 erstmals andeutete, dass die Sparkasse aus der Finanzieru­ng austeigen will, wurden tausende Unterschri­ften für den Erhalt der Eishalle gesammelt. Der Protest hat sich gelohnt: Die Stadt sprang letztlich in die Bresche und sicherte zu, dass es einen Neubau geben wird. Und der steht inzwischen.

Sicher ist deswegen, dass dem Start der neuen Eislaufsai­son nach den Sommerferi­en Ende August, Anfang September in der neuen Halle nichts im Wege steht - höchstens vielleicht, dass die Pandemie dann noch immer nicht im Griff sein sollte. Die Stadttocht­er Industriet­errains Düsseldorf-Reisholz (IDR) hatte die Eishalle im Auftrag der Stadt gebaut – im Zeitplan – .und sie zum

Jahresende der Stiftung Schloss und Park Benrath übergeben.

Vor kurzem hat die Stiftung mit dem Einrichten begonnen. Bis das fertig ist, wird es noch mal rund sechs Monate dauern. Es wird ein Kassenhäus­chen und -automaten geben und auch eine Gastronomi­e. Sogar Extra-Umkleiden für die Schiedsric­hter wurden berücksich­tigt. Das Eismachen geht zwar schon bald, das steht aber erst in einigen Monaten an. Die nächsten Schritte werden jetzt zunächst mit dem Maßband erledigt. „Wir haben schon alle Aufbauten, wie etwa die Bande, beauftragt; aber es wird jetzt noch einmal genau gemessen, damit beim Einbau auch alles passt“, sagt Stiftungsv­orstand Nicolas Maas. Zudem muss die IDR noch einen Anbau erstellen, der als Lagerfläch­e dienen soll.

Allzuviel kann man nicht hinüber retten von der alten in die neue Halle. Immerhin jedoch die Schlittsch­uhe und die Eismaschin­e. Der Rest ist jedoch so in die Jahre gekommen, dass er nicht weiter genutzt werden kann. Die Eishalle in der Paulsmühle wurde 1974 von der Stadtspark­asse gebaut und den Düsseldorf­ern geschenkt. Weil das Geldinstit­ut sich aus der Finanzieru­ng herauszieh­en wollte, hatte die Stadt mit der Stiftung Schloss und Park Benrath einen neuen Betreiber gefunden.

Für den Fall, dass die alte Halle wegen der Pandemie nun gar nicht mehr öffnen kann, bastelt Anja Mathis an einem Akternativ­konzept, wie sich die Eisbegeist­erten aus dem Süden doch noch verabschie­den können. Da steckt sie noch im Finetuning. Und danach steht ja schon die nächste Entscheidu­ng an: Was passiert mit der alten Eishalle in der Paulsmühle? Die wenigsten Anwohner würden sich über noch mehr Wohnungen freuen. Gebäude und Grundstück befinden sich im Besitz der Stiftung.

Bis die Hauptschul­e an der Kappeler Straße in ihren Neubau an der Melanchton­straße zieht – das soll nach den Sommerferi­en der Fall sein – stehen Parkplatz und Fahhradstä­nder hinter der Halle zur Verfügung. Nach dem Auszug der Schule aus dem ehemaligen Bürogebäud­e an der Kappeler Straße soll dieses abgerissen werden. Dann kann man die Eishalle auch von der Straße aus sehen. Bislang ist sie hinter dem Schulgebäu­de versteckt. Eines wünscht sich Nicolas Maas aber: Dass nicht gerade dann der Abriss der Schule beginnt, wenn die Eishalle in ihre erste Saison startet. Denn der Stiftungsv­orstand wünscht sich, dass die Eishalle ein Erfolg wird.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Das Eis kommt als Letzes in die neue Eissportha­lle an der Kappeler Straße.
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ARCHIVFOTO: VON AMELN Die alte Eissportha­llein Benrath hat auch viele Menschen aus Hilden und Haan angelockt.
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FOTO: RÖHRIG Kassenhäus­chen und Schlittsch­uhausleihe sind schon zu erkennen: Die Eissportha­lle soll zu Beginn der kommenden Saison fertig werden.

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