Neue Eishalle wird zum Saisonstart fertig
Die Düsseldorfer Stadttochter IDR hat den Bau an der Kappeler Straße der Stiftung Schloss und Park Benrath übergeben. Ob die alte Halle noch einmal öffnet, hängt von den Corona-Zahlen ab.
BENRATH Wenn man das mit der Corona-Pandemie vorher gewusst hätte, dann hätte es gar nicht erst so viel Wirbel um einen geforderten – und zuletzt auch zugesagten – nahtlosen Übergang von der alten Eissporthalle in der Paulsmühle zum Neubau an der Kappeler Straße gegeben. Denn Stadtteilpolitiker, Eisläufer, Grundschulleiter und die in der Eishalle beheimateten Vereine hatten die Sorge, dass der Eislaufbetrieb einen Winter lang hätte ruhen müssen. Nun tut er das schon seit 1. November aus einem anderen Grund. Wann wegen der Pandemie das Indoor-Eislaufen wieder erlaubt sein wird, ist völlig offen..
Die Einrichtung an der Paulsmühlenstraße stünde bereit, um sie innerhalb von rund zehn Tagen wieder startklar zu machen, wenn es die Technik erlaubt. Doch gerade erst ist der Lockdown um zwei Wochen verlängert worden. Normalerweise endet die Eislaufslaufsaison mit den Osterferien. Das wäre also im April. Ob bis dahin die Politik aber tatsächlich Sporteinrichtungen öffnen lässt? Das weiß auch Eishallen-Betriebsleiterin Anja Mathis nicht. Wenn irgendmöglich will sie den Menschen aus dem Düsseldorfer Süden einen persönlichen Abschied von ihrer Eissporthalle ermöglichen: „Gefühlt würde ich sagen, wir machen auch nur für drei Tage auf.“Doch da hat ja das Stiftungskuratorium wegen der Kosten auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Eine Abtauparty mit jeder Menge Schaum, so wie in den vergangenen Jahren immer der Abschied von einer Eislaufsaison gefeiert wurde, wird es wegen der Corona-Auflagen nicht geben können. Sehr zum Bedauern vieler Eisläufer aus dem Düsseldorfer Süden. Als sich 2015 erstmals andeutete, dass die Sparkasse aus der Finanzierung austeigen will, wurden tausende Unterschriften für den Erhalt der Eishalle gesammelt. Der Protest hat sich gelohnt: Die Stadt sprang letztlich in die Bresche und sicherte zu, dass es einen Neubau geben wird. Und der steht inzwischen.
Sicher ist deswegen, dass dem Start der neuen Eislaufsaison nach den Sommerferien Ende August, Anfang September in der neuen Halle nichts im Wege steht - höchstens vielleicht, dass die Pandemie dann noch immer nicht im Griff sein sollte. Die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR) hatte die Eishalle im Auftrag der Stadt gebaut – im Zeitplan – .und sie zum
Jahresende der Stiftung Schloss und Park Benrath übergeben.
Vor kurzem hat die Stiftung mit dem Einrichten begonnen. Bis das fertig ist, wird es noch mal rund sechs Monate dauern. Es wird ein Kassenhäuschen und -automaten geben und auch eine Gastronomie. Sogar Extra-Umkleiden für die Schiedsrichter wurden berücksichtigt. Das Eismachen geht zwar schon bald, das steht aber erst in einigen Monaten an. Die nächsten Schritte werden jetzt zunächst mit dem Maßband erledigt. „Wir haben schon alle Aufbauten, wie etwa die Bande, beauftragt; aber es wird jetzt noch einmal genau gemessen, damit beim Einbau auch alles passt“, sagt Stiftungsvorstand Nicolas Maas. Zudem muss die IDR noch einen Anbau erstellen, der als Lagerfläche dienen soll.
Allzuviel kann man nicht hinüber retten von der alten in die neue Halle. Immerhin jedoch die Schlittschuhe und die Eismaschine. Der Rest ist jedoch so in die Jahre gekommen, dass er nicht weiter genutzt werden kann. Die Eishalle in der Paulsmühle wurde 1974 von der Stadtsparkasse gebaut und den Düsseldorfern geschenkt. Weil das Geldinstitut sich aus der Finanzierung herausziehen wollte, hatte die Stadt mit der Stiftung Schloss und Park Benrath einen neuen Betreiber gefunden.
Für den Fall, dass die alte Halle wegen der Pandemie nun gar nicht mehr öffnen kann, bastelt Anja Mathis an einem Akternativkonzept, wie sich die Eisbegeisterten aus dem Süden doch noch verabschieden können. Da steckt sie noch im Finetuning. Und danach steht ja schon die nächste Entscheidung an: Was passiert mit der alten Eishalle in der Paulsmühle? Die wenigsten Anwohner würden sich über noch mehr Wohnungen freuen. Gebäude und Grundstück befinden sich im Besitz der Stiftung.
Bis die Hauptschule an der Kappeler Straße in ihren Neubau an der Melanchtonstraße zieht – das soll nach den Sommerferien der Fall sein – stehen Parkplatz und Fahhradständer hinter der Halle zur Verfügung. Nach dem Auszug der Schule aus dem ehemaligen Bürogebäude an der Kappeler Straße soll dieses abgerissen werden. Dann kann man die Eishalle auch von der Straße aus sehen. Bislang ist sie hinter dem Schulgebäude versteckt. Eines wünscht sich Nicolas Maas aber: Dass nicht gerade dann der Abriss der Schule beginnt, wenn die Eishalle in ihre erste Saison startet. Denn der Stiftungsvorstand wünscht sich, dass die Eishalle ein Erfolg wird.