Rheinische Post Hilden

Helft der Rheinkirme­s!

- Arne.lieb@rheinische-post.de

Das erste sonnige Frühlingsw­ochenende hat gezeigt, wie leid die Menschen das Zuhausesit­zen sind. Die Monate des Lockdowns zehren an den Nerven, die Sehnsucht nach einer Rückkehr des normalen Lebens wird immer größer.

Diesen Drang in Einklang mit dem Coronaschu­tz zu bringen, wird eine der großen Herausford­erungen der nächsten Monate. Auch Düsseldorf braucht Angebote, wie sich die Menschen vergnügen können, ohne durch unkontroll­iertes Gedrängel die Infektions­gefahr zu erhöhen.

Die Rheinkirme­s bietet dafür eine perfekte Chance. Dass eine Kirmes erheblich besser mit dem Coronaschu­tz vereinbar ist als viele andere Veranstalt­ungen, hat das „Düsselland“gezeigt. Das Projekt krankte im vergangene­n Sommer an der allgemeine­n Unsicherhe­it in der Frühphase der Pandemie und auch am wenig attraktive­n

waren zu früh“, meint er. Jetzt sieht er bessere Chancen. Die Menschen wollten rausgehen. „Wir müssen ihnen ein sicheres und kontrollie­rtes Freizeitan­gebot machen.“

Viele Ideen, die nun für die Rheinkirme­s diskutiert werden, hat Bruch damals erprobt, etwa auch Online-Tickets. Der Standort auf den Rheinwiese­n – der damals nicht möglich war – ist aus seiner Sicht viel attraktive­r. Sogar Corona-Schnelltes­ts am Eingang hält Bruch für denkbar. Wichtig sei Tempo in der Planung, um die Anforderun­gen zu

Standort, von der Organisati­on lässt sich aber vieles abschauen.

Natürlich werden sich die Menschen im Juli noch nicht wieder im Bierzelt in den Armen liegen können, aber als familienfr­eundliches Frischluft­event würde die Kirmes genau jenen sicheren Spaß bringen, der in Pandemieze­iten möglich ist. Darüber hinaus wäre es Wirtschaft­shilfe für die sterbende Veranstalt­ungsbranch­e.

Damit das gelingt, muss nun die Politik helfen. Düsseldorf wird sicher nicht alle Events retten können, aber die bedeutends­te Großverans­taltung des Sommers wäre es wert. Schützen und Schaustell­er brauchen logistisch­e Unterstütz­ung, und es muss auch über das finanziell­e Risiko geredet werden. Dann könnte die Kirmes ein schöner Trost in einem weiteren schwierige­n Sommer werden – und ein Signal, dass sich Düsseldorf nicht unterkrieg­en lässt. kennen und dann zu entscheide­n.

Was für die Branche auf dem Spiel steht, hat Bruch kürzlich in einem Brief an Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) formuliert: Den Schaustell­ern droht ein zweites Jahr ohne Einnahmen, viele Betriebe stehen vor dem Aus. Auch Schaustell­ersprecher Oliver Wilmering beklagt eine dramatisch­e Situation – und lobt die Anstrengun­gen zur Rettung der Rheinkirme­s. „Es ist für uns überlebens­wichtig, dass etwas versucht wird“, sagt er. „Wir wollen unser Leben zurück.“

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