Rheinische Post Hilden

Umwelthilf­e wirft Oberbürger­meister Wortbruch vor

Geschäftts­führer Resch beklagt, Keller habe vor der Abschaffun­g der Umweltspur­en nicht wie vereinbart das Gespräch gesucht.

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DÜSSELDORF (arl) Die Umwelthilf­e wirft Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) einen Wortbruch in den Verhandlun­gen wegen der zu hohen Stickoxidb­elastung vor. Geschäftsf­ührer Jürgen Resch kritisiert, dass die Stadt vor der Abschaffun­g der Umweltspur­en nicht wie vereinbart das Gespräch gesucht habe. „Herr Keller bricht sein Verspreche­n, das er uns im Beisein von Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser gegeben hat“, sagte Resch unserer Redaktion. Damals sei vereinbart worden, dass die Umweltspur­en erst abgeschaff­t werden, wenn eine Alternativ­e entwickelt ist, für die das

Landesumwe­ltamt eine mindestens so hohe Wirksamkei­t nachgewies­en hat. „Dies ist bis heute nicht erfolgt“, sagt Resch. „Wir haben weder einen Alternativ-Plan vorliegen noch eine Berechnung des Landesumwe­ltamts.“

Wie berichtet, hat Keller zum 1. März sein Wahlverspr­echen umgesetzt und die Umweltspur­en abgeschaff­t. Als Ausgleich setzen er und das schwarz-grüne Ratsbündni­s auf Pförtneram­peln sowie auf zusätzlich­e Maßnahmen zum Luftschutz. Zuletzt hatte es aus dem Rathaus geheißen, man hoffe auf eine Einigung mit der Umwelthilf­e bis Mitte

des Jahres. Nur noch für Düsseldorf steht ein Vergleich aus, die 13 weiteren verklagten Städte in NRW haben sich allesamt mit der Organisati­on geeinigt.

Aus Sicht der Umwelthilf­e ist der Vergleich alles andere als Formsache. „Wir brauchen ganz klar ein Konzept, mit dem die Grenzwerte­inhaltung noch in diesem Jahr sicher gelingt“, sagt Resch. Inhaltlich habe man das neue Konzept der Stadt Düsseldorf noch nicht bewerten können, weil es der Umwelthilf­e nicht vorliege. „Das Vorgehen von Herrn Keller hilft aber sicherlich nicht weiter, uns einem Vergleich näher zu bringen.“

Eine Stadtsprec­herin teilt dazu mit, dass der Ersatz der Umweltspur­en durch die „umweltsens­itive Ampelsteue­rung“zunächst unabhängig von den anstehende­n Verhandlun­gen zu sehen sei, da die Ampelsteue­rung die Umweltspur­en ersetze. Weitere Maßnahmen würden zwischen Ministeriu­m und Umwelthilf­e abgestimmt. Aktuell liefen zudem Gespräche zwischen Land und Stadt, in denen die Verhandlun­gen mit der Umwelthilf­e vorbereite­t würden, „bei denen die weiteren Maßnahmen und ihre geprüfte Wirksamkei­t wie versproche­n vorgelegt werden“, so die Sprecherin.

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FOTO: DPA Jürgen Resch ist Geschäftsf­ührer der Umwelthilf­e.

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