Rheinische Post Hilden

Der Tafel gehen die Fahrer aus

Seit 13 Jahren kümmert sich der Verein um zahlreiche Menschen in der Stadt, die Unterstütz­ung bei der Versorgung mit Lebensmitt­eln brauchen. Doch jetzt benötigt die Tafel selber Hilfe – und zwar von Leuten mit Führersche­in.

- VON SARAH DIETEL

HAAN Wenn die Tafel zwei neue Fahrer finden würde, wäre das sehr gut, sagt Jörg Niegeloh. „Und wenn wir sogar drei Fahrer finden würden, wäre das großartig.“

Niegeloh ist Teamleiter der ehrenamtli­chen Fahrer bei der Haaner Tafel. Diese kümmert sich seit 13 Jahren um zahlreiche Menschen in der Gartenstad­t, die Unterstütz­ung bei der Versorgung mit Lebensmitt­eln brauchen. Doch es gibt ein Problem: Immer weniger können die Lebensmitt­el tatsächlic­h transporti­eren. „Derzeit suchen wir dringend Fahrer“, informiert denn auch Marina Mades vom Sozialverb­and katholisch­er Frauen und Männer (SKFM), der die Tafel betreut.

Insgesamt sorgen mehr als 70 ehrenamtli­che Helfer dafür, dass bei der Haaner Tafel alles funktionie­rt: Die Tätigkeite­n beginnen mit dem Abholen der gespendete­n Waren und führen über das Sortieren derselben und das Sauberhalt­en der Räume bis zur Ausgabe der Waren an die Tafelkunde­n.

Auch in Pandemeize­iten gelang es der Tafel stets, unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen ein leicht modifizier­tes Angebot für Bedürftige aufrecht zu erhalten. „Wir sind auf Menschen angewiesen, die bereit sind, sich in ihrer Freizeit ehrenamtli­ch einzusetze­n, um das wichtige Anliegen der Tafel zu unterstütz­en — und das auch in Zeiten der Pandemie“, erklärt Marina Mades.

Aus Alters- und gesundheit­lichen Gründen scheiden im Moment jedoch viele der aktuellen Fahrer aus. „Dadurch wird es bei uns hier gerade sehr eng”, sagt Jörg Niegeloh.

Er beschreibt die Tätigkeite­n der Tafel-Fahrer: „Die Aufgabe der Fahrer ist es, die gespendete­n Lebensmitt­el vor Ort bei den Händlern und Firmen abzuholen und einzuladen, sie zur Tafel zu bringen und dort wieder auszuladen.“

Gefahren wird in der Zeit von montags bis samstags, die Touren führen in der Regel zu Supermärkt­en wie Aldi, Lidl, Penny, Rewe und Edeka in Haan und zurück sowie ab und zum Kühllager nach Velbert, wo Großspende­n abgegeben werden und entspreche­nd abgeholt werden können.

Es muss sich aber nicht täglich jeder Fahrer auf den Weg machen: „Wir haben eine Doodle-Liste für den ganzen Monat, da kann sich jeder eintragen. Dann schauen wir drüber und sorgen dafür, dass jede Fahrt besetzt ist, die einzelnen Personen dabei allerdings auch nicht zu viele Fahrten übernehmen müssen.“

Eine Fahrt dauere dabei zweieinhal­b bis drei Stunden, informiert Jörg Niegeloh. Versichert sind die Fahrer dabei über den SKFM. Voraussetz­ungen

für Interessen­ten sind ein Führersche­in Klasse 3, eine gewisse zupackende Art „und natürlich die Freude an der Sache, also Freude daran, Menschen zu helfen.“Auch Beifahrer sind herzlich willkommen.

Wer Interesse hat, der Tafel mit seinen Fahrkenntn­issen zu helfen, kann sich jederzeit telefonisc­h an Jörg Niegeloh wenden, um einen Termin zum Kennenlern­en zu vereinbare­n. Die Telefonnum­mer des Fahrer-Teamleiter­s lautet 0162 3108614.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN „Hier könnten auch Sie sitzen!“- mit Werbesloga­ns wie diesem könnte die Haaner Tafel neue Fahrer suchen, die unter anderem Kollegen wie Teamleiter Jörg Niegeloh zur Seite stehen.

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