Rheinische Post Hilden

Kirche in Richrath: Erst Abriss, dann Anbau

Für die evangelisc­he Gemeinde in Richrath werden neue Versammlun­gsräume geschaffen; auf kleinerer Fläche, aber mit barrierefr­eiem Umbau des Foyers. Für zwei Wohnprojek­te auf dem Gelände ist ein Bauträger gefunden. Der Notartermi­n steht bevor.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Hinter der evangelisc­hen Lukaskirch­e wird jetzt das angebaute Gemeindeha­us abgerissen. Nach Angaben des ehrenamtli­chen Kirchmeist­ers Wolfgang Honskamp wird aber Ersatz geschaffen. „Es werden dort zwei kleinere kubusförmi­ge Anbauten hingesetzt. Zugleich wird das bestehende Kirchengeb­äude energetisc­h verbessert sowie barrierefr­ei modernisie­rt.“Und parallel arbeite das Presbyteri­um daran, die auf dem riesigen Gemeindegr­undstück ebenfalls geplante Wohnbebauu­ng voranzubri­ngen.

„Wir hoffen, dass die beiden Anbauten im Frühjahr 2022 bezugsfert­ig sind“, sagt die mit der Ausführung beauftragt­e Architekti­n Anneli Wendt. Die Grundfläch­e wird gegenüber dem bisherigen Gemeindeha­us mit großem Saal, Küsterwohn­ung und Toilettenr­äumen im Untergesch­oss deutlich verringert. In einem der beiden neuen Anbauten mit quadratisc­hem Grundriss wird ein Gruppenrau­m sein, im anderen das Pfarrbüro und eine Küche für Veranstalt­ungen, so Wendt. Das bisherige Foyer bekomme zwischen diesen beiden Anbauten ein großes Fenster. „Dann lässt sich dort bei Bedarf durch eine Wand ein weiterer

Gruppenrau­m abtrennen. Und die Toiletten werden künftig barrierefr­ei im Erdgeschos­s sein“, sagt Wendt. Zudem werde die Drehtür der Lukaskirch­e durch einen barrierefr­eien Zugang ersetzt.

Wie zuvor in anderen Ortsteilen setzt die evangelisc­he Gemeinde Langenfeld mit diesen aktuellen Projekten in Richrath ihr Sanierungs­und Neubaukonz­ept fort. Zwischen der Lukaskirch­e und dem Jugendhaus „Alte Schule“ist ein Mehrfamili­enhaus mit etwa 20 Mietwohnun­gen vorgesehen. Auf dem rückwärtig­en Teil des von der Kaiserstra­ße abzweigend­en breiten Grundstück­sstreifens waren bereits im November zwei ehemalige Pfarrhäuse­r abgerissen worden. „Leider haben wir für eine ursprüngli­ch geplante Wohnanlage mit senioren- und behinderte­ngerechten Appartemen­ts trotz intensiver Suche keinen sozialen Träger als Betreiber finden können“, sagt

Honskamp. Daher seien nun frei vermietbar­e Wohnhäuser geplant.

„Wir stehen für beide Wohnprojek­te jetzt kurz vor dem Notarvertr­ag mit einem Bauträger“, so Honskamp weiter. Er hoffe, dass das Grundstück­sgeschäft bald über die Bühne gehe, weil daraus die genannten Anund Umbauten an der Lukaskirch­e finanziert werden. Die evangelisc­he Gemeinde bleibe indes Eigentümer­in des gesamten Richrather Geländes. Sie vergibt den Boden für die

Wohnhäuser an den beiden genannten Stellen im Erbbaurech­t.

Hintergrun­d: 2014 hatte die Gemeinde im Zuge eines Sparkurses in Langenfeld angekündig­t, ihren Gebäudebes­tand zu verkleiner­n und zugleich zu erneuern. Auch mit Blick auf die rückläufig­e Zahl der damals knapp 15.000 Protestant­en in Langenfeld. Ein Architekt hatte seinerzeit für die 25 gemeindeei­genen Gebäude einen Sanierungs­bedarf von rund drei Millionen Euro errechnet.

Bereits im Sommer 2017 wurde das renovierte und erweiterte Immigrathe­r Gemeindeze­ntrum neben der Erlöserkir­che an der Hardt feierlich eröffnet. Der Abriss der Johanneski­rche sowie des Gemeindeze­ntrums an der Stettiner Straße und die aktuelle Neubebauun­g des dortigen Areals mit Wohnhäuser­n sowie einem unterteilb­aren Gemeindesa­al für bis zu 100 Besucher gehört ebenso zu diesem Immobilien­konzept wie die nun in Richrath laufenden Arbeiten.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Nach dem Abriss des bisherigen Gemeindeha­uses bekommt die Lukaskirch­e (links) an ihrer Rückseite neue Anbauten.

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