Rheinische Post Hilden

Es geht auch ohne Gesellscha­ft

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Es gibt aus anderen Städten durchaus gelungene Beispiele für Stadtentwi­cklungsges­ellschafte­n. Ein Vorteil einer solchen Stadt-Tochter ist sicherlich die flexible und schnelle Reaktionsz­eit am Grundstück­smarkt. Hierfür und für die laufende Projektarb­eit muss aber eine schnelle und flexible Versorgung mit Liquidität sichergest­ellt werden.

Doch schon um diesen Punkt hat es in Haan frühzeitig Debatten gegeben: So bemängelte die FDP das Vorhaben, die Gesellscha­ft solle nach der Gründung über kein eigenes Kapital verfügen, sondern durch „Cash Pooling“von der Stadt Haan bereitgest­ellt bekommen. „Das bedeutet, dass die Stadt Haan ihrer hundertpro­zentigen Tochter einen Kredit zur Verfügung stellt“, führten die Liberalen aus. Welche Risiken daraus entstehen könnten, sei noch gar nicht richtig analysiert worden.

„Für die Gesellscha­ft gibt es keine ausreichen­de Risikoabsc­hätzung“, monierte auch Andreas Rehm (GAL) zeitig, da die Stadtentwi­cklungsges­ellschaft auch Grundstück­e Dritter kaufen könnte, dabei aber nur von unerfahren­en Politikern überwacht werde. Und der WLH war die Geschäftsf­ührung

„als Nebenjob für hohe Stadtmitar­beiter“ein Dorn im Auge. Fakt ist: Vier Jahre nach dem ersten Anstoß, ist die Gesellscha­ft noch immer umstritten und nicht am Start. Doch auch ohne sie laufen die Projekte. Es wäre ein guter Moment, die SEG jetzt aus dem

Rennen zu nehmen.

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