Standort für Denkmal bleibt
Der Erinnerungsort für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle kommt vors KIT.
DÜSSELDORF (arl) Der Stadtrat wird am Donnerstag doch den Beschluss fassen, den Erinnerungsort für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle auf die Dreieckswiese vor das KIT zu platzieren. Der Kulturausschuss hatte die Entscheidung pausieren lassen, um doch noch einmal nach möglichen Alternativen zu suchen, unter anderem, weil Mitglieder einen zunächst diskutierten Standort am Burgplatz noch zentraler und damit geeigneter gefunden hätten.
Eine aktualisierte Vorlage der Stadtverwaltung, die am Donnerstag dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wird, begründet nun noch einmal länger die Wahl des Standorts. Demnach spricht für die Wiese, dass dort die von der Politik gewünschte „aktive“Erinnerung möglich ist, weil Treffen oder Schülerkurse organisiert werden können. Darüber hinaus komme die Figurengruppe gut zur Geltung, weil sie von allen Seiten betrachtet werden könne. Daneben gibt es noch eine historische Begründung: In der Nähe startete der erste Christopher Street Day in Düsseldorf. „Eine genügende Zentralität wurde in dem Standort von vornherein gesehen“, heißt es in dem Papier an die Politik. Eine Platzierung auf der Rheinuferpromenade,
etwa oberhalb der Kasematten, war ebenfalls angedacht worden, hätte aber ein Statikgutachten nötig gemacht.
Auch der Künstler Claus Richter ist einverstanden. Er hatte sich mit seinem Entwurf für das Denkmal bei der Jury durchgesetzt. Richter hat eine Gruppe aus zwei scheinbar männlichen und zwei scheinbar weiblichen Figuren gestaltet, die in ihrer Pose an klassische Heldendenkmäler erinnern und das Thema Geschlechteridentitäten künstlerisch aufgreifen. Eine breite Mehrheit für das Kunstwerk im Stadtrat ist abzusehen.