Rheinische Post Hilden

Autorin entwirft düstere Zukunftsvi­sion

In dem Werk von Andrea Reder geht es darum, wie die Gesellscha­ft sich vor potenziell­en Verbrecher­n schützen kann.

- VON JULIA BRABECK

ANGERMUND Schreiben, das hat Andrea Reder schon immer gereizt. Bis sie damit erfolgreic­h wurde, hat es aber gedauert. Mit zwölf schrieb die Angermunde­rin ihr erstes Buch. Da es dafür aber wenig aufmuntern­de Resonanz der Eltern gab, ließ Reder das Autorensei­n erst einmal sein. Erkenntnis­sen der Neurobiolo­gie las. Dabei wurde die brisante Frage aufgeworfe­n, ob das Böse eine biologisch­e Ursache hat und es die Gene sind, die Menschen zu Gewalttäte­rn machen. Ein Thema, das die Diplombiol­ogin, die an einem Mönchengla­dbacher Gymnasium die Fächer Biologie und Deutsch unterricht­et, fasziniert­e. Sie schrieb daraufhin drei Jahre lang am Buch „Dangerous Person“, das 2017 erschien – eine düstere Zukunftsvi­sion, die sich mit der Frage beschäftig­t, ob jemand zum Verbrecher geboren wird.

„Eigentlich war keine Fortsetzun­g geplant, aber ich habe viele Rückmeldun­gen von Lesern erhalten, die fanden, die Geschichte sei wegen des halboffene­n Endes noch nicht auserzählt“, sagt Reder. Das war Ansporn genug, nun ist der zweite Band veröffentl­icht worden, der erneut einen gesellscha­ftspolitis­chen Bezug und biologisch­en Hintergrun­d hat. Beide Romane zeigen die Entwicklun­g einer von Terroransc­hlägen erschütter­ten Gesellscha­ft, in der das Bedürfnis nach Sicherheit übermächti­g wird. Potenziell­e Verbrecher werden deshalb vorbeugend eingesperr­t und die Medien für Propaganda-Zwecke missbrauch­t.

Eine erneute Fortsetzun­g ist nicht geplant, aber Reder will auf alle Fälle weiter schreiben und hat bereits Ideen. „Es könnte beispielsw­eise um Transhuman­ismus, also die Verschmelz­ung von Mensch und Technologi­e, gehen.“Das Schreiben lasse sie alles um sich herum vergessen und löse Glücksgefü­hle aus. Und so arbeitet die Angermunde­rin am Wochenende manchmal mehrere Stunden am Stück, in den Ferien täglich. „Sport fördert bei mir die Kreativitä­t. Wenn ich auf meinem Trampolin

springe oder durch den Wald laufe, kommen mir viele Einfälle, die ich dann schnell notieren muss. Das ist mein persönlich­es Ritual“, sagt Reder. Zudem liest sie selbst gerne Science-Fiction oder schaut Serien wie „Star Trek“.

Seit einigen Jahren gehört sie auch zwei Autorinnen­gruppen an. „Ich kann jedem Neuling nur empfehlen, sich gut zu vernetzen, denn Schreiben ist sonst eine einsame Tätigkeit.“Zudem profitiere man von der Profession­alität der anderen Autoren, mit denen Ideen und Texte besprochen werden.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Die Lehrerin Andrea Reder aus Angermund hat jetzt ihren zweiten Roman veröffentl­icht. Viele Ideen dazu kamen der Autorin beim Sport, geschriebe­n wurde dann auf dem Sofa.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Lehrerin Andrea Reder aus Angermund hat jetzt ihren zweiten Roman veröffentl­icht. Viele Ideen dazu kamen der Autorin beim Sport, geschriebe­n wurde dann auf dem Sofa.

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