Hallenboden: Verlängerte Testphase statt Austausch
HAAN Die Hängepartie geht weiter: Anstatt die Beschlüsse umzusetzen, die Rat und Fachausschüsse vor einem Jahr fassten, und den alten Hallenboden in der Sporthalle Adlerstraße gegen einen modernen, leichter zu reinigenden auszutauschen, will die Stadt noch monatelang testen, ob die Sanierung wirklich nötig ist.
Im Haupt- und Finanzausschuss betonte Sportdezernentin Annette Herz, man sei in guten Gesprächen mit den Sportlern zu diesem Thema. Schon eine Woche zuvor hatte sie erklärt, ein neuer Boden könne wegen fehlender Kapazitäten ohnehin nicht vor Mitte 2022 verlegt werden.
Die Handballer, die in den höheren Spielklassen Haftmittel verwenden müssen und daher auf den leichter zu reinigenden Boden gehofft hatten, sahen jetzt nicht nur ihre Felle davonschwimmen – sie kamen noch nicht einmal zu Wort.
Dr. Ulrich Bönig war vorbereitet: Der Erste Vorsitzende der Unitas Haan hätte gerne etwas darüber erzählt, wie sehr die Reinigungskosten in der Sporthalle Adlerstraße seinen Verein inzwischen belasten. Rund 400 Euro betrage die Rechnung für einen einzigen Termin. Bei der für den Leistungssport Handball notwendigen Anzahl von Trainings komme aufs Jahr gerechnet eine Summe von mindestens 12.000 Euro zusammen: „Das können wir auf Dauer einfach nicht stemmen“, sagte er jetzt gegenüber unserer Redaktion. Der Verein hat die Reinigungskosten voll zu tragen.
Bönig hätte auch über seine Recherchen in Nachbarstädten erzählen können, die ebenfalls Handball-Leistungsteams hätten, sie aber bei der Reinigungsproblematik besser unterstützten.
Schließlich hätte er betonen können, dass er Verständnis dafür habe, dass die Stadt die Adlerstraße vor allem als Schulsporthalle betrachtet. Es komme halt darauf an, dass alle Seiten einander respektierten.
Doch all das konnte er nicht vorbringen, denn dafür hätte die Sitzung kurz unterbrochen werden müssen – und dazu war die Stadt schlichtweg nicht bereit.