Die Corona-Helden der Stadt
Zehn bewundernswerte Menschen zeichnete die Rheinische Post Mediengruppe mit ihrem Preis „Düsseldorfer des Jahres“aus.
DÜSSELDORF
Team so einige „Katastrophen“im häuslichen Bereich verhindert haben. Sie ist Leiterin der Kindertagesstätte an der Kolhagenstraße. „Unsere Kita war nie geschlossen. Wir hatten immer mindestens 50 bis 60 Prozent unserer Kinder in der Betreuung“, erläutert Büchel. „Wir hatten und haben schon Angst, uns anzustecken, weil es unmöglich ist, kleine Kinder ohne körperlichen Kontakt zu betreuen.“Zwar gibt es auch in den Kitas Hygienekonzepte wie zum Beispiel das Betretungsverbot für Eltern, Handdesinfektion und Lüftungspläne, aber Kinder müssen auch in den Arm genommen, getröstet und gelobt werden. „Wir hatten zum Glück in unserem 18-köpfigen Team noch keinen Corona-Fall“, freut sich Büchel.
Auch für ist Arbeit im Homeoffice keine Option. Er ist Müllwerker bei der Awista und hat in den Lockdowns jede Menge zu tun. „Die Menschen sind zu Hause und produzieren Müll. Da ist die Müllmenge nahezu explodiert“, sagt Drunkemöller. „Wir mussten Extraschichten fahren und Zusatzfahrzeuge einsetzen, sonst hätten wir den Müllberg nicht beherrschen können.“Dank des unermüdlichen Einsatzes, die Awista arbeitet an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden, blieb es in Düsseldorf verhältnismäßig sauber. Das dankt auch die Bevölkerung. „Für mich ist es immer ein
Dirk Drunkemöller
Die Sorge um ein Familienmitglied machte ihr zu schaffen: „Ich habe einen kranken Vater, den will ich auf keinen Fall anstecken. Am Anfang hatte ich auch Angst, zu erkranken, aber wenn sich jeder an die geeigneten Schutzmaßnahmen hält, sinkt das Ansteckungsrisiko erheblich“, so die Verkäuferin. „Wir machen unseren Job, den machen wir gerne, und wir waren da für die Leute, die uns brauchten.“
Genauso wie Rübsam arbeitete
normal weiter. „Corona interessiert uns bis auf die Einhaltung der Schutzkonzepte nicht“, meint der Netztechniker der Netzgesellschaft. Er ist im Entstördienst für Strom, Gas und Wasser tätig. Gibt es einen Ausfall, versuchen Mauer und seine Kollegen so schnell wie möglich, die Störung zu beheben. Dafür sind sie auch schon mal mit Blaulicht unterwegs. „In unserer Truppe sind wir 30 Leute. Zum Glück gab es bei uns noch keinen Corona-Fall, obwohl wir viel Kontakt zu Menschen haben.“
Viel Kontakt zu Menschen hat auch medizinisches Fachpersonal.
gehört dazu. Sie ist Krankenpflegerin und Stationsleiterin im Marienhospital. „Krankenpfleger hatten eine hohe zusätzliche psychische Belastung. Zunächst wusste man ja nicht, was ist das für ein Virus, welcher Patient ist daran erkrankt? Bronchoskopien oder Intubationen sind extrem gefährlich geworden“, erklärt Wolsing. „Inzwischen ist man ja schlauer. Jeder Patient, der aufgenommen wird, wird auf Corona getestet. Wegen der hohen Hygienestandards ist die Ansteckungsgefahr auf der Corona-Station geringer als draußen.“Sie hat es immer besonders gefreut, wenn ehemalige Corona-Patienten das Krankenhaus wieder geheilt verlassen konnten. „Mich freut auch, dass sich die Wahrnehmung unserer Arbeit in der Gesellschaft ändert. Wir sind nicht nur Assistenten, sondern eine eigenständige Berufsgruppe.“
Mike Mauer Vanessa Wolsing Thorsten Feldt
war als Oberarzt für Infektiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf einer der ersten Mediziner in Deutschland, die Corona-Patienten behandelten, und er ist bis heute unermüdlich für die sie im Einsatz. „Am Anfang war es eine schwierige Situation“, gesteht der Arzt. „Es gab wenige Informationen aus China, kaum Gesichertes zu Übertragung und Therapie. Bis heute gibt es täglich Neues. Gut, dass es ein sehr schnelles und gutes Netzwerk zum Informationsaustausch gibt.“
Auch für den Infektiologen war es eine neue Erfahrung, den ganzen Arbeitstag über eine medizinische Maske zu tragen. „Aber das schützt einen selber, die Mitarbeiter und alle anderen“, hält Feldt fest. Er hatte Befürchtungen, dass in der ersten Welle der Pandemie die Intensivbetten nicht ausreichen könnten. „Wir hatten ja die Bilder aus Italien vor Augen. Ich bin heilfroh, dass wir die Triage nicht anwenden mussten, dass wir nicht entscheiden mussten, welchen Patienten wir behandeln und welchen nicht.“
Ganz früh raus muss Seine Arbeitszeit beginnt um 3.15 Uhr, dann trägt er die Rheinische Post zu den Abonnenten. Als Corona neu war, war das Informationsinteresse besonders groß, die Zeitung wichtige morgendliche Informationsquelle. „Ich musste bei meiner Arbeit keine Maske tragen. Ich bin immer nachts unterwegs und treffe so gut wie niemanden.“Er war genauso wie die anderen Corona-Helden über seine Ehrung überrascht. „Ich wusste auch nicht, dass Zeitungsausträger systemrelevant sind“, sagt er.
„Ich gratuliere allen, die diesen Sonderpreis erhalten, ganz, ganz herzlich. Danke, dass Sie sich so verhalten haben, wie Sie sich verhalten haben“, sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann den zehn Corona-Helden in seiner Laudatio.
Detlev Klinkenberg.