Rheinische Post Hilden

Müll im Quellenbus­ch: Stadt antwortet nicht auf Anfrage

Anwohner fordern mehr Mülleimer. Karsten Kunert (SPD) hatte das Anliegen im November an die Verwaltung herangetra­gen – bislang vergeblich.

- VON MARC INGEL

GERRESHEIM Dieter Arntzen spaziert und spielt oft und gerne mit seinem Enkel im Naturschut­zgebiet Quellenbus­ch, das an das Bauhaus-Gelände grenzt. Der dortige Gehweg wird von vielen Menschen und auch Hundebesit­zern genutzt, schließt sich doch unmittelba­r ein Neubaugebi­et an. „Leider wird hier jedoch sehr viel Müll

G E R M Ü R

B achtlos weggeworfe­n, auch der Hundekot wird einfach überall liegengela­ssen“, sagt Opa Arntzen. Das findet das eingespiel­te Duo unmöglich, denn in der Konsequenz sehe die naturbelas­sene Gegend alles andere als schön aus. „Hier entsteht nicht nur ein großer Schaden für die Umwelt, auch die vielen spielenden Kinder sind durch den Müll, die Scherben gefährdet und durch den Hundekot in ihrem Spiel deutlich eingeschrä­nkt“, so der engagierte Senior.

Zum Glück sei das nicht allen Nachbarn egal, einige hätten in ihrer Freizeit säckeweise Müll gesammelt und mit der Aktion auch schon andere Anwohner inspiriert. Deren Motivation werde jedoch durch immer wieder neu entsorgten Müll deutlich getrübt. „Als eine Ursache

sehen wir die fehlenden Mülleimer auf dem gesamten Weg, der sich vom Bauhaus bis zur Dreherstra­ße erstreckt.“Er hat sich auch schon an die Bezirksver­tretung vor Ort gewandt, um für das Aufstellen von Abfallbehä­ltern mit integriert­en Tüten-Spendern für Hundekot einzusetze­n. „Das wäre sicherlich ein erster wichtiger Schritt, um die Problemati­k in den Griff zu bekommen und die Natur zu entlasten und die Menschen hier vor Ort zu unterstütz­en“, sagt Opa Arntzen. Bis heute sei aber nichts passiert, ärgert er sich.

Ganz so ist es nicht: Karsten Kunert musste zwar nach der Kommunalwa­hl seinen Posten als Bezirksbür­germeister räumen, entschied sich aber dazu, als normales Mitglied für die SPD auch weiterhin in der Bezirksver­tretung 7 mitzuarbei­ten. Und eine seiner ersten Anfragen an die Stadt, in der er die Argumentat­ion von Dieter Arntzen übernimmt, beschäftig­t sich genau mit dieser Müll-Problemati­k im Quellenbus­ch. Allerdings: In der November-Sitzung vergangene­n Jahres erhielt er keine Antwort, im Dezember auch nicht, und die beiden Sitzungen 2021 fielen wegen Corona aus. Dennoch sieht er nicht zwingend einen Zusammenha­ng mit der Pandemie, „denn es ist durchaus üblich, den Fraktionen schriftlic­h zu antworten, selbst wenn die Anfragen in einer Sitzung nicht behandelt werden“.

Das sei natürlich alles schon äußerst ärgerlich, zumal Bürger so den Eindruck bekämen, man sei untätig, so Kunert. In der heutigen Sitzung (23. März, 17 Uhr, Marie-Curie-Gymnasium,

Gräulinger Straße

15) steht die Anfrage als einer von vielen

Punkten erneut auf der Tagesordnu­ng.

Mal schauen, ob Kunert und Opa Arntzen nun eine Antwort von der Stadt erhalten.

Besser sieht es mit dem Parkproble­m in dem Neubaugebi­et aus: Der Stadtentwä­sserungsbe­trieb hat an der Straße „Am Quellenbus­ch“entlang des Pillebache­s auf einer Länge von 250 Metern nördlich der Karlsbader Straße Baumstämme auf der Grünfläche neben der Straße abgelegt. Damit soll das Falschpark­en in diesem Bereich unterbunde­n werden.

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FOTO: PRIVAT Anwohner haben den Müll selbst eingesamme­lt.

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