Rheinische Post Hilden

QR-Codes gegen Kindergeld­betrug

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die NRW-Landesregi­erung will das Erschleich­en von Kindergeld erschweren. Dazu sollen Schulbesch­einigungen künftig fälschungs­sicher sein, wie Gleichstel­lungsminis­terin Ina Scharrenba­ch (CDU) und Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag gemeinsam ankündigte­n. Es seien einige gefälschte Schulbesch­einigungen im Umlauf, um Kindergeld zu ergaunern. Besonders betroffen seien Kommunen mit einem hohen Anteil an Empfängern staatliche­r Unterstütz­ungsleistu­ngen.

Bisher dient den meisten Schulen ein einfacher Vordruck auf Papier als Nachweis dafür, dass ein Kind diese Einrichtun­g besucht. Hinzu kommt, dass die Formulare nicht standardis­iert und daher schwierige­r zu überprüfen sind. Daher sollen die Schulbesch­einigungen künftig mithilfe von QR-Codes versehen und damit deren Echtheit gesichert werden.

Der Schaden, der dem Fiskus durch Kindergeld­betrug in NRW entstehe, lasse sich nicht leicht beziffern, so Sören Haack, Leiter der Familienka­sse NRW West. Einen Anhaltspun­kt liefere aber eine Untersuchu­ng in Krefeld. Wäre dort allen Schülern mit gefälschte­n Bescheinig­ungen bis zum 18. Lebensjahr das Kindergeld unrechtmäß­ig weitergeza­hlt worden, läge der Schaden der Stadt bei 1,7 Millionen Euro.

Um die neuen Schulbesch­einigungen in der Praxis zu testen, startet zunächst ein Modellproj­ekt in Düren, Gelsenkirc­hen und HornBad Meinberg, das sechs Monate dauern wird. „Wenn es läuft, weiten wir es auf ganz NRW aus“, kündigte Scharrenba­ch an. Die Schulminis­terin sieht auch fälschungs­sichere Zeugnisse als weiteres mögliches Einsatzfel­d.

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