Das Riesenrad bleibt vorerst am Burgplatz stehen
Schausteller Oscar Bruch plant zunächst nicht den Abbau seines „Wheel of Vision“in der Altstadt. Der Vertrag läuft noch bis zum 11. April.
ALTSTADT Ein Blickfang ist das Riesenrad von Oscar Bruch am Burgplatz immer noch, aber Umsätze macht der Schausteller damit keine. Im November schon war die Idee geboren, das „Wheel of Vision“bis Ostern stehen zu lassen, „um einigermaßen Umsätze wieder reinzuholen“. Da gab es noch die Hoffnung, dass der Lockdown zügig vorbei sein würde.
Alles sei zurzeit in der Schwebe, sagt Bruch jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wie es mit dem Riesenrad weitergeht, das weiß ich im Moment noch nicht. Der Vertrag mit der Stadt läuft auf jeden Fall erst einmal bis zum 11. April, und so lange bleibt das Riesenrad stehen.“Im Oktober aufgebaut, durfte das „Wheel of Vision“unter strengen Corona-Regeln gerade einmal eine Woche lang fahren, ehe es wieder stillgelegt werden musste.
Indem Oscar Bruch am Freitag eine Kunst-Aktion mit Hilfe seines Riesenrads unterstützte, machte er auch noch einmal auf die verzweifelte Lage der Schausteller aufmerksam. Er macht auch keinen Hehl aus seiner eigenen desolaten Lage: „Wir sind im zweiten Jahr ohne Umsatz. Meine Reserven sind aufgebraucht.“Einen Brandbrief an die Bundeskanzlerin
hat er schon geschrieben, seit Monaten leuchtet sein „Wheel of Vision“in Rot, „um mit der Alarmstufe Rot auf die Nöte der Schaustellerbranche aufmerksam zu machen“. Die Dezemberhilfe sei nicht geflossen. Dem gegenüber stünden immense Investitionen wie etwa für die Eisbahn am Corneliusplatz, die er wegen Corona ebenfalls nicht eröffnen durfte. Er fordert Gespräche zwischen den Entscheidungsträgern und den Schaustellern.
Voller Hoffnung blickt unterdessen Oliver Wilmering, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Düsseldorf, auf Ende April. Da wollen Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Schützen-Chef Lothar Inden eine Entscheidung über die Rheinkirmes treffen. „Wir sind in permanentem Austausch mit den Schützen“, sagt Wilmering. „Alles, was in der Macht der Kommunalpolitik steht, wird umgesetzt.“Für niemanden sei die Gesamtsituation gerade optimal. „Wir Schausteller stehen am Abgrund, am Rande unserer Existenz, aber wir müssen da jetzt gemeinsam durchkommen.“90 Schaustellerfamilien, darunter auch Bruch, sind beim Schaustellerverband Düsseldorf Mitglied. Insgesamt gibt es laut Wilmering 120 Schaustellerfamilien in der Landeshauptstadt.