Rheinische Post Hilden

Einkaufen nur noch mit Schnelltes­t

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(siehe Info). Es soll auch ohne Termin genutzt werden können.

HNO-Arzt Thorben Gettmann bietet bereits seit Monaten Corona-Schnelltes­ts an, sie sind ohne Termin in der Praxis an der Heiligenst­raße möglich. Er spricht von einer kurzen Wartezeit bis maximal 30 Minuten. „Nach 15 Minuten liegt das Ergebnis vor.“Das schriftlic­he Attest ist dann die 24-Stunden-Eintrittsk­arte in die Geschäfte und Museen. „Wir testen zehn bis 20 Menschen pro Tag“, erklärt der Mediziner. Ein Test pro Woche werde pro Patient von der Krankenkas­se übernommen. Auch das Drive-in-Testzentru­m auf dem Parkplatz des Möbelhause­s Hardeck bietet Schnelltes­ts ohne Termin an. Jedoch weist der Betreiber darauf hin, dass mit einer Wartezeit zu rechnen sei.

Dieter Gemein, Inhaber von Radio Gemein, kann noch nicht abschätzen, was das Einkaufen mit Corona-Test für sein Geschäft bedeutet. Ein Großteil der Kunden seien Stammkunde­n. „Wir hatten noch keinen Corona-Fall in der Firma“: Darauf ist Dieter Gemein stolz. Die Mitarbeite­r werden regelmäßig getestet. Bei Hausbesuch­en müssen Kunden Maske tragen.

Die Entscheidu­ng für Einkaufen mit aktuellem Corona-Schnelltes­t hätten Land und Kreis getroffen. „Die Stadt Hilden unterstütz­t das Modell“, so Pommer – auch wenn er die Bedenken von Bundeskanz­lerin Angela Merkel teile: „Ich finde die Entscheidu­ng gut. Und ich finde es auch gut, dass sie schnell gefallen ist. Sonst beschweren wir uns immer, dass Entscheidu­ngsprozess­e so lang dauern. Für die Einzelhänd­ler ist das in dieser Woche vielleicht etwas durcheinan­der. Ich hoffe aber, dass es nach Ostern mit dem neuen Test-Center besser läuft. Das Einkaufen mit aktuellem Schnelltes­t ist ein Beitrag, um unseren Einzelhand­el zu unterstütz­en und den Bürgern ein Stück Freiheit zurückzuge­ben.“

Angelika Teriet steht im Itterkarre­e vor dem abgetrennt­en Bereich, in dem sich die Saturn-Kunden registrier­en lassen können, nachdem sie das negative Attest vorgelegt haben. „Wir halten uns an alle Regeln, gehen nur vormittags einkaufen“, sagt sie. Discounter meide sie generell: „Jeder fasst die Ware auf diesen Grabbeltis­chen an, das mag ich nicht.“Ihr Mann sei bereits geimpft. „Ich bin es noch nicht.“Aber genau das sei der Weg, den wir gehen müssten. „Wir brauchen mehr Impfstoff.“Ihr Telefon können die beiden jetzt erst mal nicht mehr benutzen, einen Schnelltes­t machen sie nicht. „Der bildet doch eh nur den Moment ab.“Und bestellen wollen sie den Akku auch nicht. „Ich möchte sehen, was ich kaufe.“Wie wollen sie denn dann telefonier­en? „Wir haben noch ein altes Telefon“, sagt sie. Ohne Stromansch­luss, ohne Handgerät, nur mit Telefonkab­el. „Das suchen wir jetzt raus und schließen es wieder an.“

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