Innenstadt: Mega-Testzentrum geplant
HILDEN Kein Anschluss unter dieser Nummer: Angelika Teriet und ihr Mann können nicht mehr telefonieren, der Akku ihres Geräts scheint kaputt zu sein. Bei Saturn in Hilden möchten sie eigentlich einen neuen kaufen, dafür sind die Benrather extra in die Itterstadt gefahren – allerdings haben sie keinen aktuellen Corona-Test machen lassen und müssen wieder umdrehen. „Das alles ist eine echte Katastrophe“, sagt sie: „Ich kann nicht verstehen, dass sich Menschen auf Mallorca herumlümmeln dürfen, wir hier aber nicht einkaufen gehen können.“
Bei 100 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern müssen Geschäfte (Ausnahme täglicher Bedarf), Museen und Zoos wieder schließen. So hatten es die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbart. Mehrere Städte und Kreise in NRW erlauben seit Montag den Einkauf mit einen tagesaktuellen, negativen Corona-Schnelltest. Die Bundeskanzlerin hält das zu diesem Zeitpunkt für keine gute Idee und fordert im Gegenteil, die vereinbarte „Notbremse“umzusetzen. Und auch Volker Hillebrand, Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH, ist mit dieser Regelung nicht glücklich. Denn es fehle offenbar an Testkapazitäten.
Bendict Schulz ist Inhaber der Adler-Apotheke. Er betreibt ein
Schnelltestzentrum in der Innenstadt – und ist bis Ostern komplett ausgebucht. „Wir schaffen drei Test-Termine pro fünf Minuten und werden dabei vom Roten Kreuz und den Johanniter unterstützt.“Termine gibt es nur online unter www.adler-apotheke-hilden.de. Ähnlich sei es auch bei der Klinik im Park, berichtet Geschäftsführer Olaf Tkotsch: „Wir waren schon vergangene Woche bis Ostern ausgebucht. Es lohnt sich aber, auf unsere Webseite zu schauen. Abgesagte Termine werden dort wieder freigeschaltet (www.capio-klinik-im-park.de).“
Die neue Verordnung sei am Wochenende
HILDEN (cis/tobi) Nach den Ostertagen soll in der Innenstadt ein riesiges Testzentrum eröffnet werden. „Es wird mindestens vier Teststraßen und eine Kapazität von bis zu 100 Personen pro Stunde haben“, erklärt Bürgermeister Claus Pommer. Auf dem Ellen-Wiederhold-Platz sollen die kostenfreien Schnelltests unter anderem für die Besucher der Innenstadt durchgeführt werden können. Auf diese Weise will die Stadt es Kunden ermöglichen, auch spontan nach Hilden
von Land und Kreis übers Knie gebrochen worden, meint Volker Hillebrand: „Es wäre sicher besser gewesen, wenn alle Beteiligten zwei Tage Zeit zum Nachdenken gehabt hätten. Ich persönlich bin für die Öffnung. Die Händler machen aber nur auf, wenn genug Kunden kommen. Es fehlt aber an Testkapazitäten. Wie soll dann das Einkaufen mit negativem Corona-Schnelltest funktionieren?“
Deshalb wird spätestens nach Ostern ein großes Testzentrum auf dem Ellen-Wiederhold-Platz eröffnen, verspricht Bürgermeister Claus Pommer nach der Sitzung des Krisenstabs zu kommen, um bei den hier ansässigen Einzelhändlern einkaufen gehen zu können. Aufgebaut und betrieben wird das Mega-Testzentrum voraussichtlich vom Unternehmen Coronapoint aus Köln. Die Mitarbeiter wollen dann sieben Tage die Woche durchtesten, erklärt Claus Pommer. Das Angebot richtet sich also nicht nur an die Kunden der innenstädtischen Einzelhändler, sondern auch an alle anderen Hildener. Den Vertrag schließt der Kreis Mettmann. mit Coronapoint.
Für den Kreis Mettmann gilt seit Montag eigentlich die Corona-Notbremse, da die Inzidenz mehr als drei Tage in Folge über 100 liegt. Geschäfte, die keine Waren des alltäglichen Bedarfs verkaufen, müssen eigentlich schließen. Doch die NRW-Landesregierung hatte Kreisen und Städten eine Ausnahme ermöglicht, wenn die Kunden einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter ist als 24 Stunden. Der Kreis Mettmann hat sich für diese Option entschieden.