„Wir wollen in kleinen Schritten modernisieren“
Die Küche im Klubheim hat der Tennisverein bereits erneuert. Jetzt soll eine kostensparende Beregnungsanlage folgen.
ERKRATH Seit Anfang November befinden sich die rund 200 Mitglieder des TC 82 Erkrath rein sportlich im Ruhemodus. Der andauernde Lockdown machte in den vergangenen Monaten ein Tennisspiel in der vereinseigenen Halle unmöglich. Und ein Ende ist nicht in Sicht. „Wenn wir die Halle bis zum 18. April geschlossen halten müssen, haben wir nur noch eine Woche Wintersaison“, stellt Vorsitzende Britta Theisen nüchtern fest. Ihre Stellvertreterin Doris Schwarz ergänzt: „Wir müssen das Geld für die Hallenabonnements dann zurück überweisen. Das ist richtig viel Geld.“Die fehlenden Einnahmen schlagen ins Kontor. Schwarz betont deshalb: „Wir haben Zuschüsse beim Landessportbund beantragt.“Auch die sogenannte November- und Dezember-Hilfe des Bundes soll die Verluste mindern helfen – wenn das Geld endlich fließt. „Ewig werden wir das nicht aushalten. Wir müssen versuchen, alles an Zuschüssen mitzunehmen, was möglich ist“, sagt Schwarz.
„Wenn wir die Halle bis zum 18. April geschlossen halten müssen, haben wir nur noch eine Woche Wintersaison“
Britta Theisen
1. Vorsitzende TC 82 Erkrath
Gleichwohl blickt das Führungsduo des 1982 gegründeten Vereins optimistisch nach vorne. Immerhin hat der Verein den Boden bestellt für eine erfolgreiche Freiluftsaison. Gleich zweimal profitierte der Klub vom NRW-Programm „Moderne Sportstätten“, das die Sanierung von Sportanlagen unterstützt. Bereits kurz nach dem Start der Landesförderung im Oktober 2019 stellte der Vorstand seinen ersten Antrag. Der Wunsch: Eine moderne Beregnungsanlage für die sechs Außenplätze. Die Antwort kam spät, aber jetzt flatterte dem TC 82 ein Bewilligungsbescheid über 14.220 Euro ins Haus.
„Das Land übernimmt 86 Prozent der Gesamtkosten von 16.600 Euro“, erläutert Doris Schwarz. Die 2. Vorsitzende, die im Hauptberuf als Bauund
Sicherheitsingenieurin arbeitet, hebt die Vorzüge der modernen Beregnungsanlage hervor. Die Sprenkler sind normalerweise im Boden versenkt und fahren erst auf Knopfdruck hoch. „Es ist eine intelligente Steuerung mit Regensensor“, führt Schwarz aus und erklärt: „Am besten wässert man schon morgens früh, dann ist die Verdunstung des Wassers nicht so groß. Die Bedienung erfolgt über eine Fernsteuerung, über eine App oder eine Zeitsteuerung. Über einen Schlüsselschalter kann man die Beregnung für jeden einzelnen Platz auslösen.“
Ziel ist es, durch die gleichmäßige Bewässerung die Qualität der Plätze zu verbessern. Ein kräftiger und gleichmäßiger Regenschauer von drei Minuten Dauer sei optimal. Im Gegensatz zur Bewässerung per Hand bilden sich dann auch keine Pfützen und Rillen auf dem Aschebelag. „Dadurch sparen wir auch etwas beim Wasserverbrauch. Und wir können uns die Instandsetzung der Plätze am Ende der Saison sparen“, sagt Schwarz. Die Überarbeitung der Ascheplätze im Herbst war bislang vonnöten, weil die Böden in den vergangenen heißen Sommern durch die Kombination von Hitze und Belastung arg litten. In Zukunft soll die reguläre Instandsetzung der Außenplätze vor dem Start der Freiluftsaison
reichen.
Schöne Aussichten also für die Erkrather Tennissportler. „Jetzt müssen wir die Anlage nur noch bauen“, stellen Schwarz und Theisen lachend fest. Lediglich einige Formalien mit der NRW-Bank seien noch zu klären. Weil die Fachfirma aktuell allerdings keine Termine frei hat, wird das moderne Bewässerungssystem wohl erst im Juli oder August in Betrieb gehen.
Eine weitere Modernisierungsmaßnahme brachte der Klub jedoch bereits in den vergangenen Lockdown-Monaten
Doris Schwarz
2. Vorsitzende TC 82 Erkrath
über die Bühne. Dabei stellte der TC-Vorstand seinen zweiten Antrag beim Land erst etliche Monate später. Es handelte sich um die Modernisierung der Klubküche. Im August 2020 kam der Bescheid über einen Zuschuss von 12.100 Euro zu den Gesamtkosten in Höhe von 15.100 Euro. Die 1995 installierte Küche war sprichwörtlich in die Jahre gekommen. Boden- und Wandfliesen wurden ebenso erneuert wie die Küchenmöbel. Zudem wies die Decke Schäden auf. „Wir haben auch die Abwasserleitungen und Gasanschlüsse erneuert – es war eine Komplett-Sanierung“, berichtet Doris Schwarz.
Bereits im November begann der Verein mit den Sanierungsarbeiten, schloss sie Ende Dezember ab. „Damit
haben wir die Zeit im Lockdown sinnvoll genutzt“, freut sich Britta Theisen. Die gelernte Oecotrophologin übernahm die Gastronomie 2007. Ein Bereich, der in vielen Tennisvereinen Sorge bereitet. „Es war immer sehr schwierig“, berichtet auch Theisen und ergänzt: „Dann habe ich gesagt: Ich mache es selbst. Ich habe einen guten Koch und eine super Kellnerin und es macht mir persönlich sehr viel Spaß.“Zumindest in kulinarischer Hinsicht können sich die Mitglieder jetzt schon mal auf die Freiluftsaison freuen.
Einen dritten Antrag auf Fördermittel aus dem NRW-Programm hat der TC 82 Erkrath gerade erst gestellt. „Wir wollen noch die gesamte Elektrik erneuern, also elektrische Leitungen und Elektrokästen“, erklärt Doris Schwarz. Die 2. Vorsitzende hofft, dass es mit einer weiteren Förderung durch das Land klappt und erläutert: „Wir wollten die Modernisierung in kleinen Schritten nacheinander machen, denn der Verein muss bei Förderungen bis 100.000 Euro zehn Prozent der Summe in Eigenleistung aufbringen. Das Geld muss man auch erst einmal haben.“
Aller guten Dinge sind drei, heißt also das Motto des Vorstandes, der sich ganz frisch über die Bestätigung im Amt freuen kann. „Wir haben die Mitgliederversammlung wegen Corona auch in diesem Jahr in einem Umlaufverfahren durchgeführt“, sagt Britta Theisen und verkündet lachend: „Wir sind ab heute neu gewählt.“
„Wir wollen noch die gesamte Elektrik erneuern, also elektrische Leitungen und Elektrokästen“