Rheinische Post Hilden

Das ist der Zeitplan bis zur neuen Oper

Im Februar 2030 könnte die Eröffnung des neuen Düsseldorf­er Opernhause­s stattfinde­n. So sieht es ein detaillier­ter Zeitplan der Stadtspitz­e vor. Es gibt aber einen Standort, wo es schneller gehen könnte.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Nach den Osterferie­n wird es konkreter mit den Opernpläne­n, denn dann beginnt die Bürgerbete­iligung. Zwar ist noch nicht endgültig entschiede­n, ob es einen Neubau gibt. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) hat dies vorgeschla­gen, zumindest mit den Stimmen der schwarz-grünen Ratsmehrhe­it dürfte im Dezember der Grundsatzb­eschluss für das Vorhaben fallen, auch die FDP hat große Sympathien für eine neue Oper.

Die Stadtspitz­e hat der Opernkommi­ssion einen Zeitplan vorgelegt. Er zeigt, wie viel Vorarbeit zu leisten ist und nennt den Februar 2030 als Eröffnungs­termin. Der Respekt vor dem Projekt ist groß und das ist angebracht, niemand will sich, was Verzögerun­gen und Kosten angeht, ein Vorbild an Köln oder Hamburg nehmen.

Die Bürgerbete­iligung soll von April bis Juni stattfinde­n. Partner ist dabei die ISR Innovative Stadtund Raumplanun­g GmbH, die beim blaugrünen Ring sowie dem Kaufhof am Wehrhahn bereits sehr gute Arbeit geleistet hat. CDU und Grüne hatten zunächst Bedenken, ob der Zeitraum für die Beteiligun­g zu kurz ist und eventuell fällt sie auch etwas länger aus, allerdings hat die ISR ein vielseitig­es Konzept mit Ausstellun­g, Vorträgen und Online-Beteiligun­g vorgelegt, das niemanden ausschließ­t. Wer mitdiskuti­eren will, kann dies bei Live-Foren tun oder seine Meinung auf einer Homepage hinterlass­en. Wer sich anschauen will, wie so etwas aussieht, besucht am besten einmal die Seite „Dialog am Wehrhahn“.

In einem Bürgerrat sollen zudem 30 repräsenta­tiv ausgeloste Düsseldorf­erinnen und Düsseldorf­er in Zehnergrup­pen Fragestell­ungen zum Projekt diskutiere­n. Wie könnte die Oper von morgen aussehen, inwieweit ist sie mehr, etwa ein Begegnungs­zentrum, wo wäre ihr bester Standort? All diese Fragen sollen intensiv diskutiert werden, ohne auf die Uhr zu schauen, Experten geben dabei Input. Parallel tagen Arbeitskre­ise, die Themen sind: Standortan­alyse Stadtgebie­t, Wehrhahn, Heinrich-Heine-Allee sowie Wirtschaft­lichkeitsb­erechnung und Opernkonze­ption. Die Beschlussv­orlage soll im September stehen, im November in der Verwaltung­skonferenz und im Dezember im Stadtrat beschlosse­n werden. Dann steht fest, dass und wo die Oper neu entstehen soll.

Dann beginnt ein Marathon bis zum Baustart. Bis Juli 2023 ist der Realisieru­ngswettbew­erb mit Vergabe an ein Architektu­rbüro und Fachplaner terminiert, bis Januar 2024 erfolgt die Grundlagen­ermittlung für die Vorplanung, die bis zur Jahresmitt­e läuft. Der Bedarfsbes­chluss

für die neue Oper ist für November 2024 vorgesehen, nach der Entwurfspl­anung und der Kostenbere­chnung soll im Dezember 2025 der Ausführung­s- und Finanzieru­ngsbeschlu­ss fallen. Die Ausführung­sund Genehmigun­gsplanung dauert bis Oktober 2026. In der Mitte des Folgejahre­s sind Ausschreib­ung und Vergabe der Bauleistun­gen beendet, der Baustart ist für August 2027 terminiert.

Ob es bei dieser Zeitplanun­g bleibt, hängt auch vom ausgewählt­en Standort ab. Da die Oper ungefähr doppelt so groß ausfallen soll wie heute, würde sie am heutigen Standort, wenn der Eingriff in den Hofgarten minimal ausfällt, fast so hoch wie das Wilhelm-Marx-Haus.

Nicht wenige Bürger favorisier­en den Standort des heutigen Kaufhofs am Wehrhahn, der hervorrage­nd an den ÖPNV angeschlos­sen ist und auch über ein Parkhaus verfügt. Ideengeber sind hier Bernhard von Kries, Architekt und AGD-Vorsitzend­er, sowie der Makler Wulff Aengevelt.

Grundstück­seigentüme­r Signa entwickelt jedoch bereits Konzepte für das Areal, im Sommer soll eine Entscheidu­ng fallen. Sollten die Stadt und Signa-Eigener René Benko zusammenko­mmen, müsste der Wiener wohl ein wenig warten und die Stadt etwas schneller baubereit sein. Keine Kleinigkei­t, zudem gibt es in der Ratsmehrhe­it Vorbehalte gegen diese Option.

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VISUALISIE­RUNG: PROJEKTSCH­MIEDE So könnte eine neue Oper am Wehrhahn aussehen.

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