Total lokal: Möllers Eier made in Hilden
automatisch „geräumt“. Die Eier kullern dann auf ein Transportband.
Das Freilandhuhn hat ein schönes Leben, das allerdings endlich ist. Nach etwa 90 Lebenswochen und rund 280 Eiern landet es im Suppentopf so wie auch die Hennen im Stall. Nach etwa 60 Lebenswochen gibt es eine Legepause wegen der Mauser. Zwei bis drei Tage alt sind die Eier, wenn sie auf die Hildener Wochenmärkte oder in die kleine „Eierbude“(Selbstbedienung) an der Hofeinfahrt kommen. Der Familienbetrieb produziert ausschließlich für den heimischen Markt: „99 Prozent unserer Kunden sind Stammkunden.
Manchmal kauft schon die dritte Generation bei uns ein.“
Der Geflügelhof wurde 1956 gegründet. 1998 übernahm ihn Bernhard Möller (54) von seinen Eltern. Und mit Tochter Annika ist jetzt bereits die nächste Generation im Betrieb.
Am häufigsten würden Eier aus Bodenhaltung und in den Größen M oder L gekauft. Ob weiß oder braun, mache keinen Unterschied, sagt der Eierfachmann: „Geschmack und Qualität kommen nur über das Futter.“Das Freiland-Ei ist im Schnitt drei Cent teurer als das aus Bodenhaltung: „Das ist der Aufwand
für die Pflege des Auslaufs. Er muss beispielsweise gemäht, gereinigt und abgekalkt werden.“
Der Familienbetrieb setzt auf Transparenz, den lokalen Markt und den guten Ruf, den man sich in vielen Jahren erarbeitet hat. „Jeder kann sehen, was wir hier machen“, sagt Bernhard Möller: „Und wir werden ständig von zig Behörden kontrolliert. Bestand, Eier, Futter, einfach alles.“Lebensmittel lokal erzeugen und lokal vermarkten, umweltschonend ohne lange Transportwege: Was heute so angesagt ist, leben Möllers schon seit 65 Jahren.
In der Vergangenheit wurden schon mal konventionell erzeugte Eier als „Bio-Eier“deklariert. Der Verbraucher könne leider nicht viel tun, um sich vor solch betrügerischen Machenschaften zu schützen, glaubt die Verbraucherzentrale NRW. Der Kunde könne sich nur am Code auf dem Ei orientieren – und bei Erzeugern und Händlern seines Vertrauens kaufen. Bernhard Möller ist fast täglich ein Ei – am liebsten die kleinen. Er weiß, wie es erzeugt wurde.