Hinweistafeln für Skulpturen
Die zwischenzeitlich überwucherten sechs Objekte an der Danziger Straße wurden frei gelegt. Ihre Bedeutung ist aber nur wenigen bekannt. Das soll sich ändern.
STOCKUM (brab) Im Sommer hat die Verwaltung angekündigt, die Skulpturen an der Danziger Straße, die von Gebüsch teilweise vollständig überwuchert waren, im Winter außerhalb der Vogelschutzzeiten freizuschneiden. Sie hat Wort gehalten, und damit sind die sechs Kunstwerke wieder gut sichtbar. Die CDU in der Bezirksvertretung 5 hat nun einen Antrag gestellt, dass Hinweistafeln an den Brücken oder direkt neben den Skulpturen angebracht werden, die das Kunstwerk beschreiben und etwas über die Herkunft und die Geschichte des Kunstwerkes aussagen, denn die Bedeutung der Skulpturen sei vielen Anwohnern im Düsseldorfer Norden unbekannt. Dem Antrag hat das Gremium zugestimmt.
Die Idee zu den Objekten kam 1993 den Architekten und Professoren der Düsseldorfer Fachhochschule Heinz Behrendt und Hans-Ullrich Bitsch. Sie hatten einen Erdwall als Lärmschutz entlang der Danziger Straße entwickelt, der umweltfreundlicher und attraktiver als die damals üblichen Betonlärmschutzwände war – und genauso teuer. Die Schrägen wurden mit Wildgräsern bepflanzt, von denen heute nichts mehr zu sehen ist, und sechs Landmarken konzipiert, um für die Autofahrer eine Abwechslung zu bieten und diese auf die Stadt Düsseldorf einzustimmen.
An der Fußgängerbrücke, die zum Mahnmal hinführt, steht beispielsweise hoch über der Danziger Straße das Kunstwerk „Wehendes Gras“. Es besteht aus dünnen Edelstahlröhren und soll die Idee von der heiteren, beschwingten Stadt Düsseldorf transportieren. Die geschwungenen Linien sollen zudem an den Flughafen in der Nähe erinnern. An der Fußgängerbrücke an der Carl-Sonnenschein-Straße wiederum steht die Skulptur „Stählernes Auge“, die für das visuelle Düsseldorf mit Kunst und Mode steht und die Stahlskulptur an der Fußgängerbrücke Am Hain soll einen Schornstein symbolisieren und somit an die Industrialisierung, aber auch an die Schifffahrt auf dem Rhein erinnern. Kurz vor dem Nordfriedhof stehen auf beiden Straßenseiten Objekte, die an die neuen Technologien erinnern sollen. Dann gibt es noch zwei alte Industriemaschinen, die in Wandnischen an der Straße aufgestellt wurden.
Dass die Skulpturen jetzt wieder für Bürger von Interesse sind, freut Gerd Fichtner. Er war 45 Jahre lang der Chef des Stahlbaubetriebes in Dresden, der die Werke hergestellt hat. „Diese waren ursprünglich viel größer geplant, aber aus Geldmangel wurden sie stark verkleinert.“Fichtner würde sich aber wünschen, dass die Werke dann auch repariert werden. So fehlt beim stählernen Auge beispielsweise die große Glaslinse.