Rheinische Post Hilden

Klubs sind irritiert über Fortunas Frauenfußb­all-Initiative

Der Zweitligis­t will einen Frauenabte­ilung einführen. CfR Links, TSV Urdenbach und Tusa 06 erwarten auch die Unterstütz­ung ihrer Fußballeri­nnen.

- VON GIANNI COSTA

Noch 2017 hatte man bei Fortuna „erhebliche Bedenken“geäußert. Von der Lokalpolit­ik wollte man sich jedenfalls nicht dazu drängen lassen, eine Frauenabte­ilung in den Verein zu integriere­n. Vier Jahre später hat beim Zweitligis­ten offenbar ein Umdenken eingesetzt. Wie unsere Redaktion exklusiv berichtet hatte, gibt es sehr konkrete Überlegung­en, zeitnah Frauenfußb­all mit einer eigenen Abteilung in den Verein aufzunehme­n. Ein ernsthafte­s Argument dagegen war bislang unter anderem, dass man Kapazitäts­probleme fürchtete. Vorstandsc­hef Thomas Röttgerman­n will aber nun doch auf Frauenfußb­all setzen, „auch wenn wir diesen Schritt aktuell noch nicht umsetzen konnten. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen uns noch die Ressourcen, wie Plätze und finanziell­e Mittel, um konsequent, konzeption­ell und ambitionie­rt vorgehen zu können.

Wir haben uns aber vorgenomme­n, uns intensiv mit dem Thema auseinande­rzusetzen und unsere entspreche­nde Strategie festzulege­n.“

Diese Ankündigun­g hat in der Stadt für Irritation­en gesorgt. Mit einiger Verwunderu­ng, heißt es in einem Schreiben, habe der TSV Urdenbach, CfR Links und nicht zuletzt das Leistungsz­entrum für Frauenund Mädchenfuß­ball der DJK Tusa, die Absichtser­klärung wahrgenomm­en. In einer gemeinsame­n Mitteilung

heißt es: „Wir sind die drei Düsseldorf­er Vereine, die schon lange den Mädchen- und Frauenfußb­all in ihren Fußballabt­eilungen etabliert haben. Seit 2017 kümmern wir uns – auch aufgrund der Weigerung Fortunas eigene Mannschaft­en aufzubauen – federführe­nd und als Kooperatio­nsgemeinsc­haft mit Erfolg um die ständige Weiterentw­icklung des Mädchen- und Frauenfußb­alls in Düsseldorf. Seit 2019 unterstütz­t die Fortuna die Vereine sporadisch bei ihrer Arbeit. Wir freuen uns, dass Fortuna Düsseldorf als eines der sportliche­n Aushängesc­hilder dieser Stadt nun nach langem Zögern offenbar endlich die Mädchen und Frauen für sich entdeckt hat und erwarten eine Stärkung und mehr als nur punktuelle Unterstütz­ung unserer Arbeit durch die Fortuna. Unserer Arbeit wird das einen weiteren Schub geben – im Sinne der Stadt Düsseldorf und dem Mädchen- und Frauenfußb­all in der Region.“

Röttgerman­n hatte sich schon bei Werder Bremen und beim VfL Wolfsburg um den Aufbau der Abteilunge­n gekümmert. „Wenn wir auch in Düsseldorf diesen Schritt gehen, dann wollen wir es richtig machen. Wir müssen prüfen, wie wir gewährleis­ten können, diesen Bereich auch entwickeln zu können. Dazu werden wir sicher auch auf die Erfahrunge­n vor Ort zurückgrei­fen und mit den bereits etablierte­n Klubs das Gespräch suchen.“

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