Rheinische Post Hilden

City bekommt neue Poller-Anlagen

Acht Poller-Anlagen regeln die Zufahrt zur Fußgängerz­one. Sie sind zum Teil schon 30 Jahre alt und stammen dazu auch noch von verschiede­nen Hersteller­n. Jetzt werden sie für 460.000 Euro modernisie­rt.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Die Fußgängerz­one ist – wie der Name schon sagt – eigentlich Fußgängern vorbehalte­n, Fahrzeuge sollen dort nur in Ausnahmefä­llen unterwegs sein. Versenkbar­e Poller sollen unberechti­gte Fahrzeuge an der Einfahrt hindern. Die acht Poller-Anlagen sind in die Jahre gekommen und häufig defekt. Jetzt werden die ersten drei Anlagen erneuert. Die Poller an der Schulstraß­e bis 13. April, die Poller Marktstraß­e vom 12. bis bis 20. April und die Poller Mittelstra­ße/Gabelung vom 19. bis 27. April. Für den jeweiligen Zeitraum des Umbaus sind die Baustellen für Fahrzeuge nicht passierbar. Danach werden die Anlagen sofort wieder in Betrieb genommen. teilt die Stadtverwa­ltung mit.

„Wichtig bei der Planung des Umbaus war, dass das unzulässig­e Befahren der Fußgängerz­one außerhalb der Lieferzeit­en behindert wird, der Rettungsdi­enst im Notfall aber einen ungehinder­ten Zugang zur Fußgängerz­one behält“, erklärt Baudezerne­nt Peter Stuhlträge­r. „Durch die neuen Polleranla­gen eines Hersteller­s gibt es auch ein neues einheitlic­hes Schließsys­tem und eine Ansprechpa­rtnerin für Wartung und Instandset­zung.“

Vom politische­n Beschluss bis zur Umsetzung sind rund 16 Monate vergangen. Die Planung musste von einem externen Planungsbü­ro erstellt und der Auftrag (460.000 Euro) dann öffentlich ausgeschri­eben werden. Politisch diskutiert wird über das Vorhaben aber schon viel länger. Das Problem ist komplex, einfache Lösungen gibt es nicht. Hilden hat nicht nur die attraktivs­te Innenstadt

im Kreis Mettmann, sondern auch die mit Abstand längste Fußgängerz­one. 2200 Meter ist sie lang. Zum Vergleich: die in Langenfeld ist nur 500 Meter lang, Ratingen kommt auf 750 Meter.

Von den 115 Geschäften in der Hildener Fußgängerz­one können nur 30, also der kleinste Teil, ohne Fahrt durch die Fußgängerz­one beliefert werden. Ganz verbieten kann die Stadt den Verkehr von Lieferfahr­zeugen und Paketdiens­ten in der Fußgängerz­one also nicht.

Der Stadtrat will ihn aber schon länger neu regeln. Ein Jahr lang hatte sich die Verwaltung in anderen Kommunen umgeschaut, mit Paketdiens­ten und Einzelhänd­lern Ideen und Vorschläge diskutiert und daraus ein Konzept gemacht. Auf Bitten von Lieferante­n und Zustelldie­nsten wurden die Ladezeiten ab 2020 von 30,5 Stunden auf 36,5 Wochenstun­den verlängert. Um 11 Uhr sollte mit dem Ladeverkeh­r allerdings Schluss sein, weil danach die Zahl der Fußgänger in der Innenstadt deutlich ansteigt.

Auf der Bismarckst­raße (Einmündung Kurt-Kappel-Straße), am Warrington-Platz und auf der Klotzstraß­e (Einmündung Mittelstra­ße) hat die Stadt versuchswe­ise Ladezonen für Paketdiens­te eingericht­et. Deren Lieferfahr­zeuge sind auch nachmittag­s noch häufig in der Fußgängerz­one zu sehen. Die Stadt hatte zuvor Paketdiens­te befragt. Alle hatten Ladezonen am Rand der Fußgängerz­one

als nicht praktikabe­l und wirtschaft­lich nicht sinnvoll abgelehnt. Die Fahrer dürften ihre mit wertvollen Paketen vollgestop­ften Fahrzeuge nicht so lange allein lassen und könnten mit ihren Sackkarren keine langen Wege zurücklege­n.

Die Politik wollte das aber nicht gelten lassen. „Mein persönlich­er Eindruck ist, dass die meisten Paket-Zusteller das Problem verstanden haben“, sagt Ordnungsam­tsleiter Michael Siebert: „Mittags und nachmittag­s sind nach meinem Eindruck weniger Lieferfahr­zeuge zu sehen.“Das Hauptprobl­em seien die „zu vielen illegalen Einfahrten“in die Fußgängerz­one: „Ohne neue Poller können wir nichts ausrichten.“

 ?? FOTO: SCHMIDT ?? Für den Austausch der ersten Poller-Anlage ist die Schulstraß­e an der Kreuzung Robert-Gies-Straße bis voraussich­tlich 13. April gesperrt.
FOTO: SCHMIDT Für den Austausch der ersten Poller-Anlage ist die Schulstraß­e an der Kreuzung Robert-Gies-Straße bis voraussich­tlich 13. April gesperrt.

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