City bekommt neue Poller-Anlagen
Acht Poller-Anlagen regeln die Zufahrt zur Fußgängerzone. Sie sind zum Teil schon 30 Jahre alt und stammen dazu auch noch von verschiedenen Herstellern. Jetzt werden sie für 460.000 Euro modernisiert.
HILDEN Die Fußgängerzone ist – wie der Name schon sagt – eigentlich Fußgängern vorbehalten, Fahrzeuge sollen dort nur in Ausnahmefällen unterwegs sein. Versenkbare Poller sollen unberechtigte Fahrzeuge an der Einfahrt hindern. Die acht Poller-Anlagen sind in die Jahre gekommen und häufig defekt. Jetzt werden die ersten drei Anlagen erneuert. Die Poller an der Schulstraße bis 13. April, die Poller Marktstraße vom 12. bis bis 20. April und die Poller Mittelstraße/Gabelung vom 19. bis 27. April. Für den jeweiligen Zeitraum des Umbaus sind die Baustellen für Fahrzeuge nicht passierbar. Danach werden die Anlagen sofort wieder in Betrieb genommen. teilt die Stadtverwaltung mit.
„Wichtig bei der Planung des Umbaus war, dass das unzulässige Befahren der Fußgängerzone außerhalb der Lieferzeiten behindert wird, der Rettungsdienst im Notfall aber einen ungehinderten Zugang zur Fußgängerzone behält“, erklärt Baudezernent Peter Stuhlträger. „Durch die neuen Polleranlagen eines Herstellers gibt es auch ein neues einheitliches Schließsystem und eine Ansprechpartnerin für Wartung und Instandsetzung.“
Vom politischen Beschluss bis zur Umsetzung sind rund 16 Monate vergangen. Die Planung musste von einem externen Planungsbüro erstellt und der Auftrag (460.000 Euro) dann öffentlich ausgeschrieben werden. Politisch diskutiert wird über das Vorhaben aber schon viel länger. Das Problem ist komplex, einfache Lösungen gibt es nicht. Hilden hat nicht nur die attraktivste Innenstadt
im Kreis Mettmann, sondern auch die mit Abstand längste Fußgängerzone. 2200 Meter ist sie lang. Zum Vergleich: die in Langenfeld ist nur 500 Meter lang, Ratingen kommt auf 750 Meter.
Von den 115 Geschäften in der Hildener Fußgängerzone können nur 30, also der kleinste Teil, ohne Fahrt durch die Fußgängerzone beliefert werden. Ganz verbieten kann die Stadt den Verkehr von Lieferfahrzeugen und Paketdiensten in der Fußgängerzone also nicht.
Der Stadtrat will ihn aber schon länger neu regeln. Ein Jahr lang hatte sich die Verwaltung in anderen Kommunen umgeschaut, mit Paketdiensten und Einzelhändlern Ideen und Vorschläge diskutiert und daraus ein Konzept gemacht. Auf Bitten von Lieferanten und Zustelldiensten wurden die Ladezeiten ab 2020 von 30,5 Stunden auf 36,5 Wochenstunden verlängert. Um 11 Uhr sollte mit dem Ladeverkehr allerdings Schluss sein, weil danach die Zahl der Fußgänger in der Innenstadt deutlich ansteigt.
Auf der Bismarckstraße (Einmündung Kurt-Kappel-Straße), am Warrington-Platz und auf der Klotzstraße (Einmündung Mittelstraße) hat die Stadt versuchsweise Ladezonen für Paketdienste eingerichtet. Deren Lieferfahrzeuge sind auch nachmittags noch häufig in der Fußgängerzone zu sehen. Die Stadt hatte zuvor Paketdienste befragt. Alle hatten Ladezonen am Rand der Fußgängerzone
als nicht praktikabel und wirtschaftlich nicht sinnvoll abgelehnt. Die Fahrer dürften ihre mit wertvollen Paketen vollgestopften Fahrzeuge nicht so lange allein lassen und könnten mit ihren Sackkarren keine langen Wege zurücklegen.
Die Politik wollte das aber nicht gelten lassen. „Mein persönlicher Eindruck ist, dass die meisten Paket-Zusteller das Problem verstanden haben“, sagt Ordnungsamtsleiter Michael Siebert: „Mittags und nachmittags sind nach meinem Eindruck weniger Lieferfahrzeuge zu sehen.“Das Hauptproblem seien die „zu vielen illegalen Einfahrten“in die Fußgängerzone: „Ohne neue Poller können wir nichts ausrichten.“