Rheinische Post Hilden

Klaus Wiener ist Chefökonom mit Bodenhaftu­ng

Er kann Finanzanal­ysen erstellen, aber auch Elektroanl­agen reparieren. Klaus Wiener ist als Chefvolksw­irt bekannt – hat aber auch Handwerk gelernt.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Wenn es nach der Corona-Pandemie um die Wiederbele­bung der Wirtschaft geht, wird Deutschlan­d nach Auffassung vieler Experten vor allem ökonomisch­en Sachversta­nd brauchen. Aber nicht nur den: Mindestens genauso wichtig ist dann die Fähigkeit, dafür zu sorgen, dass die Unterstütz­ung auch wirklich an der richtigen Stelle ankommt. Und zwar so schnell wie möglich. Dr. Klaus Wiener ist einer, der beides kann. Er hat tiefen Wirtschaft­seinblick und Umsetzungs­kraft beziehungs­weise -geschwindi­gkeit. Das will der 58-jährige Ökonom künftig auch im Deutschen Bundestag unter Beweis stellen – doch dafür muss er sich am kommenden Montag (12.April) bei der Kandidaten­nominierun­g der CDU im Haaner Autokino zunächst einmal gegen seine drei Mitbewerbe­r für den Südkreis durchsetze­n.

Die Chancen, seinen bisherigen Chefsessel – zuletzt als Geschäftsf­ührer des Gesamtverb­andes der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft – demnächst mit einem Sitz im Berliner Reichstag zu tauschen, hält Wiener durchaus für realistisc­h. „Es stimmen immerhin die Mitglieder aus sechs Ortsverbän­den ab“, sagt er und vertraut darauf, dass er mit den richtigen Argumenten und dem richtigen Ton an diesem Abend eine Mehrheit überzeugen wird.

Über welche thematisch­e Bandbreite

der politische Seiteneins­teiger dabei verfügt, zeigt schon sein Lebenslauf. Wiener hat knapp 30 Jahre Berufserfa­hrung als Chefvolksw­irt, sei es bei der Westdeutsc­hen Landesbank oder dem Generali-Versicheru­ngskonzern. Einen Großteil seiner akademisch­en Ausbildung absolviert­e er in Amerika, wo er an der University of Georgia, der ältesten staatliche­n Universitä­t in den USA, ein Ph.D.-Programm absolviert­e.

Klaus Wiener ist aber auch ausgebilde­ter Energieanl­agenelektr­oniker, der sich nach dem Abitur bewusst für die Lehre entschied. „Die praktische Erfahrung hat mir mein Leben lang immer genutzt“, betont der 58-Jährige: „Entspreche­nd möchte ich Politik machen, die nicht abgehoben ist, sondern bei den Menschen landet.“

Dass er bisher noch kein politische­s Wahlamt bekleidet hat, sieht der gebürtige Niedersach­se aus Nordhorn, der 2004 nach Haan zog, eher als Vorteil: „Unsere Parlamente brauchen eine bessere Mischung aus Erfahrung und Talent“, sagt er: „Ich habe ich mich mit Ausdauer, Fokus und Nachdruck mein ganzes berufliche­s Leben lang mit Fragen von Wirtschaft und Investitio­nen beschäftig­t, national und internatio­nal. Mit dem gleichen Nachdruck und der gleichen Ausdauer möchte ich den Kreis Mettmann in Berlin vertreten.“

Dabei will er vor allem die Kommunen bei den Sozialausg­aben entlasten. Wiener ist überzeugt: „Wir müssen unsere Haushalte konsolidie­ren, und unsere Kommunen brauchen ein starkes finanziell­es Fundament. Nur so sind wir für die nächste Krise gewappnet und können unser Leben vor Ort gestalten.“Mit guten Schulen und guten Betreuungs­angeboten

für Familien. Der drohenden Verödung der Innenstädt­e Einhalt gebieten, Europa nicht nur bei der Beschaffun­g des Impfstoffs effiziente­r machen, Schulen, Gesundheit­ssystem und Verwaltung digitaler aufstellen – all das sind weitere Themenfeld­er, die der Haaner von der Bundeshaup­tstadt aus beackern will.

Ein besonderes Anliegen ist ihm aber auch die Bekämpfung des Klimawande­ls. Das kann jeder sehen, der an seinem Privathaus vorbeigeht. Schon beim Einzug vor 17 Jahren hat Wiener Sonnenkoll­ektoren auf dem Dach installier­en lassen. Er steht für Forschung, Innovation und Markt statt staatliche­r Bevormundu­ng und Regulierun­g: „Ich setze auf Wasserstof­f“, sagt er – „und nicht darauf, dass wir alle Tesla fahren.“

All das will der Kandidat auch den CDU-Mitglieder­n beim Nominierun­gsparteita­g sagen. Es ist ein wichtiger Tag für ihn, aber nicht der wichtigste im April. „Meine Frau und ich sind in diesem Monat 25 Jahre verheirate­t“, sagt der Vater von zwei erwachsene­n Söhnen voller Stolz. Ganz gleich also, ob er nun gewählt wird: Grund zum Feiern hat Dr. Klaus Wiener in diesem Monat auf jeden Fall.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Dr. Klaus Wiener im Arbeitszim­mer seines Hauses in Haan. Am Montag stellt sich der 58-Jährige dem Votum der CDU-Mitglieder im Haaner Autokino.
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FOTO: BÜRO NOLL Vertrat seit 2002 den Südkreis in Berlin: Michaela Noll.

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