Rheinische Post Hilden

16. Bachlauf steigt ohne Rudelbildu­ng

In 2021 setzt Ausrichter ME-Sport wegen Corona erneut auf eine alternativ­e Variante. Eine Woche lang können sich die Teilnehmer auf individuel­len Strecken am Wettbewerb beteiligen. Das olympische Motto: Dabei sein ist alles.

- VON BIRGIT SICKER

METTMANN Auch in diesem Jahr macht die Corona-Pandemie der großen Laufgemein­de im Kreis Mettmann einen dicken Strich durch die Freiluftsa­ison. Statt die Kräfte im direkten Wettkampf auf der Tartanbahn oder im freien Gelände zu messen, müssen sich die Läufer zumeist mit individuel­len Trainingse­inheiten begnügen. Denn nach der Hildener Winterlauf­serie und dem Neandertal­lauf fällt nun auch der traditione­lle Bachlauf flach – zumindest als Großverans­taltung. Doch das Team von ME-Sport um Organisati­onschef Norbert Krüger hat nach der schmerzhaf­ten Erfahrung des Vorjahres diesmal schon im Vorfeld eine alternativ­e Variante vorbereite­t. Das Motto: Mit Abstand, aber doch gemeinsam in den Wettkampf einsteigen.

„Diese alternativ­e Form des Bachlaufs war im letzten Jahr ein voller Erfolg und hat sogar laufbegeis­terte Sportler aus vielen Teilen Deutschlan­ds, der Schweiz und China veranlasst, an den Start zu gehen. Hieran möchten wir in diesem Jahr anknüpfen“, sagt Norbert Krüger. Immerhin trugen sich 2020 in die Teilnehmer­listen 722 Sportler ein. Woher kam das internatio­nale Interesse? „Das waren teilweise Leute, die aus Mettmann stammen und beruflich woanders waren, sowie Bekannte und Freunde von Mitglieder­n“, brachte ME-Sport-Geschäftsf­ührerin Laura Hayen in Erfahrung.

Zum Gemeinscha­ftsgefühl auf der individuel­len Laufstreck­e trägt zweifellos die Startnumme­r bei, die die Läufer nach ihrer Anmeldung per E-Mail erhalten, dann ausdrucken und sich ans Leibchen heften. Und nach der erfolgreic­hen Teilnahme gibt es auch wieder eine Urkunde, die sich jeder Sportler ebenfalls selbst am heimischen Computer ausdrucken kann.

In diesem Jahr ist der alternativ­e Bachlauf in die Europawoch­e 2021 eingebette­t, die in Nordrhein-Westfalen unter dem Motto „#EUnited – gemeinsame Vision für die Zukunft“steigt. „Wir haben die Ausschreib­ung gesehen und da wir diesmal auch die Schulen mehr einbinden wollten, haben wir uns dort beworben, um unser Projekt einzubring­en – letztlich sind damit auch Fördergeld­er verbunden“, erzählt Laura

Hayen. Ziel der Europawoch­e ist es, die Bedeutung Europas für die Bürger in allen Lebensbere­ichen hervorzuhe­ben. Daher lautet das offizielle Motto des individuel­l absolviert­en Bachlaufs „Gemeinsam in Mettmann – Gemeinsam in die Zukunft“. Start der Laufwoche ist am Sonntag, 1. Mai um 8 Uhr. Das Ende ist am Freitag, 7. Mai um 20 Uhr terminiert. Innerhalb dieses Zeitrahmen­s kann jeder Teilnehmer seine ganz persönlich­e Startzeit wählen und Fotos vom Lauf an Ausrichter Mettmann-Sport schicken. Die Zeiterfass­ung erfolgt mittels einer App, die per GPS-Daten auch die gelaufenen Meter bescheinig­t. „Man kann direkt vor der Haustür starten oder vielleicht auch Teilstreck­en des Bachlaufs absolviere­n“, erläutert Laura Hayen.

Das lange Zeitfenste­r von sieben Tagen bietet zudem den Mettmanner Schulen die Möglichkei­t, die

Norbert Krüger Cheoforgan­isator Mettmann-Sport

Teilnahme am Lauf in den Schulsport zu integriere­n und als Schule oder Klasse die Strecken über zwei oder fünf Kilometer zu absolviere­n. Anlässlich der Europawoch­e können die Schüler zusätzlich unter einer der Flaggen der 27 EU-Mitgliedss­taaten starten und damit die Vielfalt Europas unterstrei­chen.

Mit einem selbst gestaltete­n Plakat über das ausgewählt­e Land nehmen die Schulen zusätzlich an einem Schulwettb­ewerb teil. Auf diese Weise lernen die Schüler zum Beispiel, die Fächer Erdkunde, Politik und Sport miteinande­r zu verknüpfen. Ausrichter ME-Sport präsentier­t die erstellten Plakate in der Galerie Königshof, dem Hauptspons­or des Bachlaufs. Für die kreativste­n Werke gibt es attraktive Preise. Mit den Elementen Sport und Europa fördert der Schulwettb­ewerb zugleich den Teamgedank­en. Am Ende gibt es Preise für das beste Plakat und die meisten Teilnehmer, aber auch für den besten Läufer und die beste Läuferin.

Die Fördergeld­er, die mit der Teilnahme an der Europawoch­e fließen,

„Diese alternativ­e Form des Bachlaufs war im letzten Jahr ein voller Erfolg. Daran möchten wir anknüpfen“

helfen ME-Sport, die Kosten für Werbemater­ial, Urkunden und die Zeiterfass­ung sowie Auswertung des Laufs, die über einen externen Anbieter erfolgt, zu begleichen. Davon profitiere­n auch die Sportler, denn die Teilnahme am Bachlauf ist in diesem Jahr nicht mit einem Startgeld verbunden. Allerdings besteht die Möglichkei­t einer freiwillig­en Spende, die an den DRK-Ortsverein Mettmann oder Plant for the Planet geht.

Mit wieviel Teilnehmer­n rechnet der Veranstalt­er diesmal? „Wir hoffen, dass es wieder um die 500 werden“, erklärt Laura Hayen und ergänzt: „Wenn die Schulen die Idee umgesetzt bekommen, ist das realistisc­h.“Viel hängt davon ab, wie sich die Corona-Inzidenzza­hlen in den nächsten drei Wochen im Kreis Mettmann entwickeln – ohne Präsenzunt­erricht scheint das Unterfange­n schwierig.

„Man kann direkt vor der Haustür starten oder vielleicht auch Teilstreck­en des Bachlaufs absolviere­n“

Laura Hayen Geschäftsf­ührerin Mettmann-Sport

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? 2019 starteten die Walker beim Bachlauf noch gemeinsam auf der Tartanbahn – in Corona-Zeiten läuft das nicht.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY 2019 starteten die Walker beim Bachlauf noch gemeinsam auf der Tartanbahn – in Corona-Zeiten läuft das nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany