Rheinische Post Hilden

Ein Spaziergan­g durch Japan im Nordpark

Die geradlinig­e Parkanlage aus den 30er Jahren hat durch den japanische­n Garten einen reizvollen Kontrast bekommen.

- VON VERENA KENSBOCK

STOCKUM Müsste man den Nordpark mit nur einem Wort beschreibe­n, würde sich „prächtig“anbieten. Mit seinen langen (noch leeren) Wasserbeck­en, symmetrisc­hen Blumenbeet­en und weitläufig­en Wiesen ist der Park an der Kaiserswer­ther Straße wohl einer der schönsten der Stadt. Dabei hat er eine dunkle Geschichte. Die Anlage in Stockum wurde 1936 für die Reichsauss­tellung Schaffende­s Volk, eine Propaganda­ausstellun­g der Nationalso­zialisten, geplant und 1937 eröffnet.

Wie viel Platz habe ich?

Selbst an einem sonnigen Wochenende verteilen sich die Besucher gut auf den weiten Wiesenfläc­hen. Und das, obwohl der Park mit etwa 36 Hektar nur etwa halb so groß ist wie sein großer Bruder, der Südpark. Wer aber den japanische­n Garten in Ruhe genießen will, sollte früh aufstehen oder unter der Woche kommen – denn der ist Anziehungs­punkt für Manga-Fans, die in aufwendige­n Kostümen dort Fotos machen.

Sitzgelege­nheiten Niederlass­en können sich Park-Gäste vor allem rund um die Wasserspie­le und die – hier stehen etliche Holzbänke. Auf den Wiesen kann man sich auf mit Picknick-decken breit machen.

To-go-Gastronomi­e Es gibt ein Café, das direkt hinter dem Aquazoo liegt. In dem weißen Holzhaus, das sonst auch für Veranstalt­ungen gemietet werden kann, gibt es derzeit auch Getränke und Snacks wie Waffeln zum Mitnehmen.

Spielplätz­e und Hundewiese­n

Der Nordpark ist eher ein Park zum Spaziereng­ehen als zum Spielen. Dennoch: Zwei Spielplätz­e gibt es auf dem Gelände, einen kleinen hinter dem Aquazoo und einen großen, den Bauspielpl­atz, in der Nähe des Tanzrings. Dieser ist aber gut ausgestatt­et, hat weitläufig verteilte und große Kletterger­äte, eine Rutsche, eine Wasser-Matsch-Insel mit Pumpe und Sandfläche­n. Im Sommer werden natürlich auch die Wasserspie­le zur Attraktion für alle, die einen Spritzer Abkühlung suchen. Auf der weitläufig­en Engländerw­iese wird häufig Fußball gespielt. Einen Bolzplatz oder eine separate Hundewiese gibt es nicht.

Toiletten/Mülleimer In der Nähe des großen Spielplatz­es gibt es ein barrierefr­eies Toilettenh­äuschen – beinahe ein Luxus in Pandemie-Zeiten, in denen öffentlich­e WCs rar sind. Das Exemplar im Nordpark ist sogar kostenfrei und verhältnis­mäßig sauber. Mülleimer stehen zumindest in der Nähe von Bänken genügend zur Verfügung.

Besonderhe­iten Ein wahres Juwel ist der japanische Garten, den die japanische Gemeinde 1975 der Stadt Düsseldorf schenkte. Auf 5000 Quadratmet­ern entstand nach Plänen eines japanische­n Gartenarch­itekten eine Anlage mit Wasserfall und geschnitte­nen Kiefern, für deren Pflege von Zeit zu Zeit eigens Gärtner aus Japan anreisen.

Anbindung Der Park ist gut mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zu erreichen. An der Haltestell­e Nordpark/ Aquazoo halten die U78 und die U79, die Besucher etwa vom Stadtzentr­um nach Stockum bringen. Wer mit dem Auto kommt, kann es von der Kaiserswer­ther Straße auch gut auf dem gebührenpf­lichten Parkplatz am Nordpark abstellen.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Der japanische Garten im Nordpark war in den 80er Jahren ein Geschenk der japanische­n Gemeinde.

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