Julian Hanses bereitet sich auf Saisonstart vor
Der Hildener geht in sein zweites Jahr beim Porsche Carrera Cup Deutschland und will diesmal um den Gesamt-Titel kämpfen.
HILDEN Im vergangenen Jahr verabschiedete sich Julian Hanses von der Formel-Klasse und versuchte sein Glück im Porsche. Ein Wechsel, den er nicht bereuen sollte, denn im Sportwagen fühlte sich der Hildener schnell wohl. Der 23-Jährige erlebte eine Saison mit vielen Höhen und kämpfte lange um den Titel in der Rookie-Wertung mit. Vor dem letzten Lauf in Oschersleben lag Hanses, der 2020 für Förch Racing startete, sogar an der Spitze der Nachwuchswertung, musste zum Abschluss aber ein weiteres Mal dem Würzburger Laurin Heinrich (T3/HRT Performance) den Vortritt lassen. Nach Punkten lagen die beiden Kontrahenten gleichauf, doch Heinrichs fünf Siege in neun Rennen gaben den Ausschlag – Hanses holte einmal den ersten Rang, dazu vier Mal den zweiten Platz.
Die Freude über den Vizetitel in der Rookiewertung war groß. Zugleich war der Hildener stolz auf seine Entwicklung, denn als Fahrer mit wenig Porscheerfahrung verkleinerte er nach und nach die Lücke zu
Julian Hanses Rennfahrer
den Spitzenkräften im Carrera Cup. Sein Kontrahent Laurin Heinrich beispielsweise war schon zwei Jahre im Porsche Sports Cup dabei. In diesem Jahr kämpfen übrigens beide Fahrer für neue Rennställe um Punkte. Während Laurin Heinrich in dieser Saison für die Kooperation van Berghe/Huber Racing startet, tritt Julian Hanses nun für das von Michael Budde geleitete Team HRT Performance an. Der Hildener führt das vierköpfige Fahreraufgebot an, dazu stehen Fabio Citignola, Holger Harmsen und Kim-Andre Hauschild in der Mannschaft des in Hamburg beheimateten Rennstalls. Hochmotiviert sieht Hanses der Zusammenarbeit im neuen Umfeld entgegen. „HRT Performance hat eine sehr große Erfahrung im Porsche Carrera Cup und war im vergangenen Jahr ein harter Gegner von mir. Nun habe ich die Seiten gewechselt und möchte gemeinsam mit dem Team ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen.“
Alle Fahrer im Porsche Carrera Cup müssen sich außerdem an einen neuen Wagen gewöhnen, denn erstmals kommt der neue Porsche 911 GT3 zum Einsatz, der auf der aktuellen Generation 992 basiert. Mit einer Leistung von rund 510 PS übertrifft er seinen direkten Vorgänger um 25 PS. Der neue GT3 Cup ist zudem für den Betrieb mit synthetischen Kraftstoffen ausgelegt – das soll eine deutliche CO2-Reduzierung im Rennbetrieb ermöglichen. „Das Auto ist für alle Teams und Fahrer neu und bedarf am Anfang bestimmt einer kleinen Eingewöhnungsphase. Porsche hat aber eine große Erfahrung im Bau von Rennfahrzeugen, daher bin ich sehr gespannt, wie die neue Performance sein wird“, erklärt Julian Hanses.
Die offizielle Auslieferung der neuen Fahrzeuge erfolgte am 23. und 24. März am Nürburgring. Nach Ostern gab’s für die Fahrer des Carrera Cup Deutschland dann die ersten beiden Testtage in der Arena Oschersleben. Für die Fahrer wuchs
„Gemeinsam mit dem Team HRT Performance möchte ich ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen“
„Leider hat es in Deutschland nie zu einem Sieg gereicht, das möchte ich aber nun ändern“
Julian Hanses Rennfahrer
die Vorfreude auf den Start des deutschen Markenpokals am 29. April auf dem Circuit de Spa Francorchamps. In Belgien steigen die ersten beiden Rennen im Rahmen der FIA World Endurance Championship – für die Fahrer gleich das erste Glanzlicht in einer Saison, die über acht Rennwochenenden geht und Strecken mit klangvollen Namen bietet.
Während der Endspurt in der Vorbereitung läuft, blickt Julian Hanses zuversichtlich nach vorne. „Ich freue mich sehr, auch 2021 wieder im schnellsten Markenpokal der Welt anzutreten“, sagt er und betont: „Im vergangenen Jahr habe ich schon sehr viel gelernt und bin bei allen Rennen im Spitzenpulk mitgefahren. Leider hat es in Deutschland nie zu einem Sieg gereicht, das möchte ich aber nun ändern und fühle mich dafür bestens vorbereitet.“