Elternzeit: Viele Väter nehmen nur zwei Monate
DÜSSELDORF (jj) Die Zahl der Mütter und Väter, die sich nach der Geburt für mindestens zwei Monate aus dem Job verabschieden, um sich intensiver um den Nachwuchs kümmern zu können, steigt. Nach 8586 Anträgen auf Elterngeld im Jahr 2019 nahmen 2020 exakt 9167 Düsseldorfer die Lohnersatz-Leistung in Anspruch, wie die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss mitteilte. Das Elterngeld ersetzt etwa zwei Drittel des Einkommens und liegt zwischen 300 und maximal 1800 Euro.
Deutlich verbessert hat sich die Bearbeitungszeit, die in der Vergangenheit immer wieder für Kritik sorgte. In einigen Fällen hatten Eltern mehrere Monate warten müssen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit
lag zeitweise bei 70 Tagen. Das hat sich deutlich verbessert. „Wir lagen 2019 bei 20 und im vergangenen Jahr bei 22 Tagen, diesen Anstieg führe ich auf coronabedingte Änderungswünsche zurück“, sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. 2021 soll trotz Pandemie die Bearbeitungszeit wieder bei 20 Tagen, ab 2022 sogar deutlich unter dieser Marke liegen. „An diesem Ziel werden wir uns messen lassen“, betont Horn. Dass inzwischen 28 Prozent der Anträge von Vätern gestellt werden, will er nicht überbewerten. „Die meisten Männer beschränken sich nach wie vor auf zwei Monate, in denen sie sich aus dem Beruf ausklinken. Einen grundlegenden Wandel erkenne ich da noch nicht.“