Open Air-Kino für Sommer geplant
In der Pandemie findet Thomas Rüttgers Alternativen zum klassischen Kinosaal. Er plant Freiluftveranstaltungen in Mettmann und ein weiteres Autokino – in Haan.
METTMANN/HAAN Im November vergangenen Jahres lief im „Weltspiegel“zuletzt ein Film. Seitdem ist Mettmanns Kino, übrigens das Älteste Deutschlands, pandemiebedingt geschlossen. Der pekuniäre Schaden ist „enorm“, wie Betreiber Thomas Rüttgers sagt. Auch die Dezember-Hilfe ist bislang nicht eingetroffen. „Aber wir lassen uns nicht unterkriegen“, blickt er positiv in die Zukunft.
Dazu hat er allen Grund. Zuletzt hatte er mit Unterstützung von Sponsoren sein Autokino nach Stationen auch in Erkrath und Wülfrath am Standort Haan laufen lassen – mehr als 7.000 Besucher insgesamt wollten Filme aus den Genres Komödie, Action und für Kinder sehen. Auch Veranstaltungen wie der Poetry Slam begeisterten, „nicht nur Leute aus Mettmann, Haan oder dem Kreis kamen, wir hatten Besucher aus Solingen, Wuppertal und Leverkusen“. Weil das Autokino Haan am Standort so fabelhaft lief, planen Rüttgers nebst Team plus Sponsoren an einer weiteren Auflage dieses Formats am gleichen Standort.
„Wir arbeiten intensiv an der Umsetzung der Idee“, die Poetry Slammer würden wieder mitmachen,
„Bounce“mit Frontmann Oliver Henrich haben Interesse signalisiert, die Bühne könnte Plattform für Schulabschlussfeiern und Betriebspartys sein. „Ich hoffe darauf, dass wir uns alle bald wieder draußen aufhalten dürfen“, erklärt Thomas Rüttgers. Und sollte auch die Fußball-Europameisterschaft stattfinden, könnten hier unter entsprechenden Bedingungen ein Rudelgucken starten. „Wir sind voller Energie und Tatendrang“, bekundet der Kinomann. Denn nicht nur für
Haan möchte er die Open Air-Saison einläuten, auch Mettmann soll sein Freiluftflimmern bekommen. „Liebend gerne würden wir rund um St. Lambertus zum Sommerkino einladen“, schwärmt er von einer Traum-Location – die einst Weltspiegel-Vorbesitzerin Margarete Papenhoff initiierte. „Aber dort können mit Rücksicht auf die Nachbarn maximal zwei Kinoabende laufen“, der Kinomann plant mehr. „Deshalb sind wir mit der Stadt im Gespräch“, zwei alternative Adressen stehen zur Debatte.
Klar ist schon jetzt, es soll ein Filmerlebnis unter Palmen werden, anstelle von betonierter Tristesse wie auf einem Parkplatz „soll Atmosphäre wie an der Copacabana entstehen“, blühende Landschaften inklusive.
Bleibt noch das Kerngeschäft im „Weltspiegel“. „Mein Bauch sagt mir: Wir öffnen Anfang Juli“, vermutlich darf unter den Auflagen des Hygienekonzepts nur jeder dritte Platz belegt werden. Aber die „Lüftungsanlage sorgt für beste Luft“, macht er Werbung für die neu installierten Anlagen für alle drei Säle. „Wir sind zwar das älteste Kino Deutschlands, aber auch eins der modernsten.“Und der mehrfach verschobene „James Bond“läuft dann auch.