Rheinische Post Hilden

Geflüchtet­e werden in Hilden gut betreut

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HILDEN (cis) 378 Asylsuchen­de wohnen momentan in städtische­n Unterkünft­en (Stand 28. Januar 2021). 62 Geflüchtet­e, überwiegen­d Männer, gehen einer Erwerbstät­igkeit nach, neun befinden sich in einer Ausbildung.

Wie geht es den Familien und Kindern in den städtische­n Notunterkü­nften, wollten die Grünen wissen. Sie werden gut betreut, lässt sich aus der Antwort der Verwaltung schließen. Unter den Geflüchtet­en sind 24 Kinder unter drei Jahren, vier werden von Tagesmütte­rn betreut. 19 Kinder sind älter als drei Jahre. Sie haben einen Platz in einer Kita, wobei ein Elternpaar sein Kind wieder abgemeldet habe. Von den 26 Grundschül­ern hätten 17 einen Betreuungs­platz im Offenen Ganztag gewünscht und auch bekommen.

Alle geflüchtet­en Kinder und Jugendlich­en gehen zur Schule. Für sie bestehe genau so eine Schulpflic­ht wie für Deutsche bis 18 Jahre. Ein geflüchtet­er Jugendlich­er sei schon älter, er besuche ein Berufskoll­eg.

Um junge Erwachsene kümmerten sich städtische Sozialarbe­iter gemeinsam mit Netzwerkpa­rtnern wie Bildung hoch drei oder dem Jugendmigr­ationsdien­st des Internatio­nalen Bundes. Für sie würden gemeinsam Möglichkei­ten für den weiteren Bildungswe­g oder berufsvorb­ereitende Maßnahmen gesucht. Die Geflüchtet­en werden auch zu Gesprächen bei Ämtern und Behörden begleitet oder bei der Ausbildung­splatzsuch­e unterstütz­t. Sie können an Bewerbertr­ainings, ergänzende­n Sprachkurs­en und PC- Kursen teilnehmen. Ehrenamtli­che unterstütz­en die jungen Flüchtling­e.

Einige wollten ihre Qualifikat­ion verbessern und besuchten Lehrgänge der Volkshochs­chule für einen qualifizie­rteren Schulabsch­luss (Abendreals­chule). Aktuell gibt es unter den Asylbewerb­ern in Hilden keine „unversorgt­en“Jugendlich­en unter 18 Jahre.

Der sofortige Einstieg in eine Ausbildung sei wegen der Corona-Pandemie zurzeit leider schwer und keinem einzigen jungen Geflüchtet­en gelungen. Vor Corona hätten alle jungen Erwachsene­n nach dem Schulabsch­luss in Deutschlan­d (Hauptschul­e bis Abitur), einer weiteren Qualifikat­ion oder einem vorgeschal­tetem Praktikum ein Studium oder eine Ausbildung angefangen. Bei jugendlich­en Asylbewerb­ern, die erst mit Ende der Schulpflic­ht nach Hilden zugewiesen werden, wurde in der Vergangenh­eit versucht, diese noch über das Berufskoll­eg zu qualifizie­ren oder direkt zeitnah in einen Deutschspr­achkurs unterzubri­ngen. Sieben Jugendlich­e im Alter zwischen 17 und 19 Jahren besuchen aktuell ein Berufskoll­eg in der Region. In den städtische­n Notunterkü­nften leben 127 geflüchtet­e Frauen (darunter vier Singles).

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FOTO: THISSEN/DPA 2021 wurden in Deutschlan­d 27.995 Erstanträg­e auf Asyl gestellt, davon 4584 Anträge in Nordrhein-Westfalen.

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