Rheinische Post Hilden

Ärger über WLH: SPD und CDU lassen Ausschuss platzen

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HAAN (peco) Die Sitzung mit 14 Tagesordnu­ngspunkten war noch keine fünf Minuten alt, da war sie auch schon wieder vorbei. SPD und CDU verließen den Saal und machten den Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Planung und Bau damit beschlussu­nfähig. Vorläufige­r Höhepunkt im Streit darum, wie die Teilnehmer solcher Sitzungen vor Covid 19 geschützt werden können.

In Haan hätte das Gremium in voller Stärke (17) tagen müssen, da die WLH sich hartnäckig weigert, einer Verringeru­ng auf zehn Politiker zuzustimme­n, die sie von drei auf zwei Sitze drücken würde. Ihrer Forderung, stattdesse­n u.a. die Zahl der Verwaltung­skräfte zu senken und Online-Teilnahme zu ermögliche­n, war die Stadt diesmal weitgehend nachgekomm­en. Den Vorschlag von Tobias Kaimer (CDU), auch die Politik nur in Sollstärke zuzulassen (einer pro Fraktion, der für alle mitstimmt), lehnte Fraktionsc­hefin Meike Lukat dennoch ab. SPD und CDU hatten offenbar für diesen Fall den Auszug verereinba­rt. „Ich bin total enttäuscht“, kommentier­te Kaimer anschließe­nd die WLH-Haltung. Jörg Dürr (SPD) hatte schon im Vorfeld gewarnt, die Inzidenz in Haan habe Dienstag bei 287 gelegen, daher werde er die Sitzung spätestens nach 90 Minuten schließen. Er erfüllte so eine weitere Forderung der WLH, der er „kompromiss­lose Verweigeru­ngshaltung“vorwirft.

Viel Unmut also um die Wählergeme­inschaft. Dagegen sprach der Haaner Verwaltung­srechtler Bastian Gierling als Zuschauer von einer abgekartet­en Machtdemon­stration, die der Demokratie schade.

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