Rheinische Post Hilden

Entenhause­n am Hyatt-Hotel

Ein Pärchen erkor das Hotel zum neuen Zuhause aus und brütet nun im Blumentopf.

- VON BRIGITTE PAVETIC

HAFEN Rund vier Wochen ist es her, dass sich ein Erpel mit seiner Herzens-Enten-Dame auf Erkundungs­gang im Hafen machte. Das Ziel: Ein beschaulic­hes Plätzchen, um den gemeinsame­n Nachwuchs in Ruhe ausbrüten zu können. Nina Luig, stellvertr­etende Chefin im Hyatt-Hotel, und ihr Team staunten nicht schlecht, als die werdenden Eltern ganz selbstvers­tändlich und „fast schon kess“durch die Drehtür des Hotels watschelte­n und auf einmal in der Lobby standen. „Da war natürlich die Überraschu­ng groß, und wir mussten auch echt lachen. Das tat so gut, dass in der Corona-Krise mal so was Liebenswer­tes passiert“, erzählt Luig. Beeindruck­end war besonders der Erpel, der seine Pflichten als werdender Vater offenbar sehr ernst nahm: „Der stolzierte an einem anderen Tag forsch vor unserer Rezeption herum, so als ob er schauen wollte, ob das Hotel für ihn okay ist. Und offenbar haben die auch keine Angst vor uns.“

Bekannterm­aßen ist es in den Hotels in Corona-Zeiten wesentlich ruhiger als sonst. Sicher spielt es Luig zufolge eine große Rolle dabei, dass sich die Enten deshalb für die Brutzeit hier einrichtet­en. „Wenn die Gäste hier ein und aus gehen und zahllose Karossen hier vorfahren würden wie sonst, dann hätten die Enten auch keine Ruhe.“So suchte sich die Ente sozusagen einen

Logenplatz aus: Einen Blumenkübe­l direkt am Haupteinga­ng des Hyatt-Hotels. In dem hockt sie seitdem und wartet darauf, dass die Küken schlüpfen – wenn sie das Nest verlässt, um sich Fressen zu suchen, dann deckt sie die Eier mit ihren Federn ab. Und der Erpel kümmert wohl rührend um seine Partnerin.

Fleißig recherchie­rte Luig längst: „Nur noch wenige Tage, und dann dürfte es soweit sein. Bis zu zwölf Küken könnten es werden“, sagt sie.“Und sie hofft, dass sie und ihr Team das Ereignis auch mitbekomme­n. „Wir haben nur ein kleines Zeitfenste­r, denn spätestens nach zwölf Stunden sind die Enten mit den Küken dann schon auf und davon.“

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FOTOS (2): NINA LUIG Ziemlich selbstvers­tändlich verschafft­en sich Erpel und Ente Zugang zur Lobby im Hyatt im Hafen.
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Der Erpel auf Erkundungs­gang vor dem Empfang. Am Ende bekam aber der Blumentopf draußen den Zuschlag.

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