Dank Corona ist Stadt 2020 leicht im Plus
wenn der Haushalt 2022 beraten wird.
Fakt ist auch: Die Corona-Krise spart nicht nur, sondern kostet die Stadt tatsächlich auch Millionen. Rund acht Millionen Euro allein in 2020 durch Mindererträge und Mehraufwendungen. Diese Last muss die Kommune alleine schultern, finanziert über Kredite und Schulden. Finanzhilfen von Bund oder Land sind nicht in Sicht. Für 2021 rechnet Dezernentin Anja Franke mit einer Corona-Belastung in mindestens gleicher Höhe.
Damit würde den meisten der 427 Kommunen in Nordrhein-Westfalen der Haushalt um die Ohren fliegen, sie müssten in die Haushaltssicherung. Dann verlieren die Städte und Gemeinden ihre Haushaltshoheit und müssen sich jede freiwillige Ausgabe von den Aufsichtsbehörden
bis zu 50 Jahre Zeit geben.
Ist schon klar, wie die Stadt Hilden mit diesem Problem umgehen will? Nein, sagt Dezernentin Anja Franke: „Das hat der Stadtrat noch nicht entschieden.“Sie will vorschlagen, die Corona-Schulden (geschätzt zwischen 16 und 20 Millionen Euro) „auf einen Schlag“vom Eigenkapital abzuschreiben: „Hilden hat ein sehr hohes Eigenkapital. Deshalb würde sich das anbieten. Diese Lösung wäre in meinen Augen auch gerechter gegenüber den Jüngeren. Aber darüber ist in der Politik noch nicht gesprochen worden.“
Die Pro-Kopf-Verschuldung der Hildener Bürger betrug Ende 2020 345 Euro (Vorjahr: 380 Euro). Zum Vergleich: Im NRW-Durchschnitt liegt sie bei 3351 Euro. Der Jahresabschlusses 2020 wird am 12. Mai vom Stadtrat festgestellt.