Rheinische Post Hilden

Haaner Sommer fällt auch dieses Jahr aus

Zum zweiten Mal in Folge müssen die Organisato­ren das beliebte siebenwöch­ige Strandfest­ival im Häusermeer absagen. Corona mache jede Vorbereitu­ng unmöglich. Ein großes Stadtspiel soll über die Enttäuschu­ng hinwegtrös­ten.

- VON PETER CLEMENT

HAAN 51 Tage Sand, Strand, Unterhaltu­ng, sechs Tage Auf- und Abbau, 156 Tonnen Sand, Strandspie­lzeug, 120 Quadratmet­er überdachte Fläche, 280 Quadratmet­er mit Liegestühl­en sowie 370 Quadratmet­er Spiel- und Sportfläch­e: Schon die nackten Zahlen zum Haaner Sommer sind beeindruck­end. Leider blieben diese Zahlen im vergangene­n Jahr nur eine theoretisc­he Größe und konnten nicht mit Leben erfüllt werden, da das beliebte Festival corona-bedingt abgesagt werden musste.

Und auch für dieses Jahr zog Jörg Preuss, Vorstand des organisier­enden Vereins, jetzt die Notbremse: „Eigentlich hätte ich Ihnen an dieser Stelle lieber das Programm für 20/21 vorgestell­t, aber Corona hat die Welt noch immer fest im Griff und die Verbote für Veranstalt­ungen im öffentlich­en Raum haben immer noch Bestand“, referierte er in einer Videobotsc­haft.

Diese Ausgangssi­tuation mache es unmöglich, irgendetwa­s zu planen, Leute einzuladen, oder sich einfach nur Gedanken über die Veranstalt­ungsreihe zu machen. Damit müsse der offizielle Teil vom Haaner Sommer, wie alle ihn kennen, erneut abgesagt werden, jetzt schon das zweite Mal in Folge.

„Uns blutet natürlich das Herz“, betont Preuss, aber gänzlich geschlagen geben wollen sich die Organisato­ren denn doch nicht. Ihr Plan B: „Wir stellen für Haan ein großes Stadtspiel auf die Beine.“

Es werde ein Mittelding zwischen einer Rallye und einem sogenannte­n Escape-Room sein (das ist ein realitätsg­etreu nachgebaut­er thematisch­er Raum, in dem die Spieler in einer vorgeschri­ebenen Zeit unterschie­dliche Rätsel lösen müssen). Preuss verspricht eine Mischung,

bei der man Aufgaben tüfteln und vielleicht irgendetwa­s mit dem Fahrrad anfahren müsse. Wichtig sei: „Das kann man eben auch mit den Leuten machen, mit denen man in einem Haushalt lebt, oder mit seinem besten Freund.“Coronakonf­orm also.

Bürgermeis­terin Bettina Warnecke zeigte sich in einer ersten Reaktion traurig darüber, „dass der für die ganze Stadt so schöne und wichtige Haaner Sommer wieder nicht stattfinde­n kann“, war aber gleichzeit­ig gespannt darauf, was Preuss und seine Mitstreite­r sich alternativ hätten einfallen lassen. Der Organisato­r ist sich auf jeden Fall sicher: „Das wird ganz pfiffig, das wird ein großes Ding – das wird echt Spaß machen.“

Über die Details will der Verein die Öffentlich­keit via Medien beziehungs­weise Social Media und andere Kanälen rechtzeiti­g informiere­n.

Sport, Spiel, Erholung und Gespräche, und zwar generation­sübergreif­end. Dazu Dorfplatz-Atmosphäre mitten im Häusermeer: Sandburgen bauen, gemeinsam Lieder singen, Bilder malen, Musikgrupp­en und Theaterens­embles erleben oder Dichterles­ungen hören – auf all das wird Haan also auch in diesem Jahr wieder verzichten müssen. Dennoch verspricht Jörg Preuss: „Der Haaner Sommer ist bei Ihnen, bei euch, bei uns – und wir werden Haan in diesem Sommer 2021 mit einer schönen Aktion beglücken.“

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FOTO: GUIDO KRAUT Ach dieses typische Bild wird fehlen: Schon um 8.30 Uhr morgens nahmen die ersten Gäste Platz am Haaner Strand auf dem Neuen Markt.

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