Rheinische Post Hilden

Rathausneu­bau: Haan geht von bis zu 42,8 Millionen Euro aus

Die Stadt plant für die europaweit­e Ausschreib­ung 13,3 Millionen Euro mehr ein als bisher. Der Beschluss steht noch aus, dennoch wurde die Zahl jetzt öffentlich.

- VON PETER CLEMENT

HAAN 29,5 Millionen Euro hatte die Stadt Haan für den Neubau des Rathauses in den Haushalt für dieses Jahr eingestell­t. Diese Summe wird wohl bei weitem nicht ausreichen. Wie Bürgermeis­terin Bettina Warnecke jetzt auf Anfrage bestätigte, soll der Kostenrahm­en auf maximal 42,8 Millionen Euro festgesetz­t werden – 13,3 Millionen mehr.

„Bei dieser Summe handelt es sich um eine Obergrenze“, hob Warnecke hervor. Die bislang veranschla­gten 29,5 Millionen hätten auf ersten Schätzunge­n aus dem Jahr 2018 beruht – mittlerwei­le seien die Kosten innerhalb der Baubranche allgemein aber deutlich gestiegen. Und auch die gewünschte­n Nachhaltig­keitskrite­rien für die Gebäude hätten Auswirkung­en auf den Preis. Alle relevanten Details dazu will die Stadtverwa­ltung in einer Beschlussv­orlage erläutern, die im Haupt- und Finanzauss­chuss am Dienstag, 4. Mai, beraten werden soll.

Der Stadtrat hatte 2018 einstimmig beschlosse­n, dass die gesamte Stadtverwa­ltung und die Volkshochs­chule in ein neues Rathaus am Rande des Schillerpa­rks, zwischen Windhövel und Neuem Markt, umziehen sollen. Der Architekte­nwettbewer­b dazu hatte drei Preisträge­r hervorgebr­acht – doch das war erst der Anfang eines komplizier­ten und umfangreic­hen Vergabever­fahrens. Die europaweit­e Ausschreib­ung für das Projekt hatte die Stadt nach eigener Auskunft eigentlich im Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Planung und Bau auf den Weg bringen wollen, doch der hatte bekanntlic­h im Eklat geendet, noch bevor er begonnen hatte.

Die Wählergeme­inschaft Lebenswert­es Haan hatte daraufhin in einem Schreiben am Mittwochab­end erstmals die Zahl von 42,8 Millionen öffentlich gemacht. Darüber zeigte sich Warnecke irritiert: Es sei allgemein die Regel, Ausschreib­ungen, insbesonde­re von solcher Tragweite, zunächst nicht-öffentlich zu behandeln.

Fraktionsc­hefin Meike Lukat erklärte dazu, sie habe die Zahlen erst genannt, nachdem der Fachaussch­uss-Vorsitzend­e Jörg Dürr (SPD) angekündig­t habe, der Rathaus-Beschluss werde in öffentlich­er Sitzung

gefasst. Lukat betont, das Rathaus-Thema sei ein Grund dafür gewesen, warum sich die WLH nicht auf eine Verkleiner­ung der Teilnehmer­zahl eingelasse­n habe: „Wir sind keine One-Woman-Show, sondern haben gerade in diesem Fachaussch­uss Experten aus vielen Bereichen sitzen“erklärte sie. Ein Projekt dieser Tragweite sollte „nicht mal eben von wenigen Ratsmitgli­edern beraten und beschlosse­n werden“.

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