Rathausneubau: Haan geht von bis zu 42,8 Millionen Euro aus
Die Stadt plant für die europaweite Ausschreibung 13,3 Millionen Euro mehr ein als bisher. Der Beschluss steht noch aus, dennoch wurde die Zahl jetzt öffentlich.
HAAN 29,5 Millionen Euro hatte die Stadt Haan für den Neubau des Rathauses in den Haushalt für dieses Jahr eingestellt. Diese Summe wird wohl bei weitem nicht ausreichen. Wie Bürgermeisterin Bettina Warnecke jetzt auf Anfrage bestätigte, soll der Kostenrahmen auf maximal 42,8 Millionen Euro festgesetzt werden – 13,3 Millionen mehr.
„Bei dieser Summe handelt es sich um eine Obergrenze“, hob Warnecke hervor. Die bislang veranschlagten 29,5 Millionen hätten auf ersten Schätzungen aus dem Jahr 2018 beruht – mittlerweile seien die Kosten innerhalb der Baubranche allgemein aber deutlich gestiegen. Und auch die gewünschten Nachhaltigkeitskriterien für die Gebäude hätten Auswirkungen auf den Preis. Alle relevanten Details dazu will die Stadtverwaltung in einer Beschlussvorlage erläutern, die im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 4. Mai, beraten werden soll.
Der Stadtrat hatte 2018 einstimmig beschlossen, dass die gesamte Stadtverwaltung und die Volkshochschule in ein neues Rathaus am Rande des Schillerparks, zwischen Windhövel und Neuem Markt, umziehen sollen. Der Architektenwettbewerb dazu hatte drei Preisträger hervorgebracht – doch das war erst der Anfang eines komplizierten und umfangreichen Vergabeverfahrens. Die europaweite Ausschreibung für das Projekt hatte die Stadt nach eigener Auskunft eigentlich im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau auf den Weg bringen wollen, doch der hatte bekanntlich im Eklat geendet, noch bevor er begonnen hatte.
Die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan hatte daraufhin in einem Schreiben am Mittwochabend erstmals die Zahl von 42,8 Millionen öffentlich gemacht. Darüber zeigte sich Warnecke irritiert: Es sei allgemein die Regel, Ausschreibungen, insbesondere von solcher Tragweite, zunächst nicht-öffentlich zu behandeln.
Fraktionschefin Meike Lukat erklärte dazu, sie habe die Zahlen erst genannt, nachdem der Fachausschuss-Vorsitzende Jörg Dürr (SPD) angekündigt habe, der Rathaus-Beschluss werde in öffentlicher Sitzung
gefasst. Lukat betont, das Rathaus-Thema sei ein Grund dafür gewesen, warum sich die WLH nicht auf eine Verkleinerung der Teilnehmerzahl eingelassen habe: „Wir sind keine One-Woman-Show, sondern haben gerade in diesem Fachausschuss Experten aus vielen Bereichen sitzen“erklärte sie. Ein Projekt dieser Tragweite sollte „nicht mal eben von wenigen Ratsmitgliedern beraten und beschlossen werden“.