Das Einkaufen war eine Geduldsprobe
In Düsseldorf bildeten sich am Freitag lange Schlangen vor den Supermärkten. Schuld waren die Notbremse und der Feiertag.
DÜSSELDORF Schon morgens um 9 Uhr wurden die Kunden von Aldi an der Münsterstraße auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Vor dem Discounter bildete sich eine gut zehn Meter lange Schlange. Ein Sicherheitsmitarbeiter am Eingang erklärte den Kunden die aktuelle Lage für die Supermärkte und passte auf, dass sich die Aldi-Süd-Filiale an die neuen Verordnungen hält.
Wohl eine der längsten Menschenschlangen in der Stadt war vor Zurheide an der Berliner Allee in der City zu beobachten. Die neue Notbremsen-Verordnung hat also tatsächlich massive Auswirkungen auf den Betrieb in und vor den Lebensmittelgeschäften – darauf hatte Rüdiger Zurheide bereits im Laufe der Woche hingewiesen.
Für die ersten 800 Quadratmeter Gesamtverkaufsfläche gilt im Moment laut neuer Notbremsen-Verordnung eine Begrenzung von einem Kunden je 20 (vorher 10) Quadratmeter Verkaufsfläche, oberhalb einer Gesamtverkaufsfläche von 800 Quadratmetern gibt es die Begrenzung von einem Kunden je 40 (vorher 20) Quadratmeter Verkaufsfläche. Die Situation hat sich also noch einmal dramatisch verschärft.
„Zum Glück läuft alles sehr gesittet ab“, sagte Zurheide auf Nachfrage. Maximal 20 Minuten mussten seine Kunden an der Berliner Allee oder vor der Filiale in Reisholz stehen, bevor sie in den Markt konnten.
Ein ähnliches Bild gab es in der
Mittagszeit bei Aldi an der Bruchstraße in Flingern, dort findet sich auch ein Rewe-Markt, auch hier mussten die Kunden anstehen. Doch die Wartezeiten hielten sich in Grenzen: Maximal zehn Minuten mussten die Kunden anstehen, wie Nachfragen unserer Redaktion ergaben. Die Lage schien äußerst entspannt. Gleiches gilt für Netto an der Münsterstraße sowie Kaufland am Professor-Neyses-Platz in Derendorf: Lange Schlangen in der
Mittagszeit, aber die Leute bewahrten die Ruhe.
Ganz anders bei Aldi an der Flinger Straße in der Altstadt: Zwar bildeten sich an den Kassen kleinere Schlangen, die waren aber nicht länger als sonst an normalen Werktagen zur Mittagszeit. Einkaufswagen und Körbe waren in dem Nahversorger noch zu haben. Anders sah das ein paar Meter weiter im Rewe am Carlsplatz aus. Dort regelte ein Sicherheitsmitarbeiter den Zugang zum
Markt, vor der Tür mussten die Kunden warten, bis sie einkaufen durften. Nur wer einen Wagen oder einen Korb von Rewe nutzt, darf rein, die Mitarbeiter kontrollieren streng am Eingang.
Richtig voll war es – wie so oft – gegenüber bei der Bäckerei Hinkel, wo Dutzende Menschen standen, fast bis zum Carlplatz. Auf dem Carlsplatz blieb der große Andrang aus, nur an vereinzelten Ständen kam es zu Wartezeiten, wie etwa bei der
Metzgerei Schlösser.
Vor den Bilker Aldi-Filialen an der Fleher Straße und an der Suitbertusstraße regelte ein Sicherheitsmann, dass nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Laden sind. Gezählt wurde per Liste, die Wartenschlangen waren lang. An der Fleher Straße zum Beispiel warteten die Kunden aufgereiht quer über den Parkplatz. Ähnlich war auch die Situation bei Aldi in Rath. Da dort aber viele Kassen besetzt waren, Kunden deshalb schnell den Laden verlassen konnten, dauerte es nur wenige Minuten, bis der Discounter betreten werden durfte.
Der Edeka an der Suitbertusstraße hat zwei Zugänge. An beiden Türen registriert ein Sensor die hereinkommenden Kunden. Deren Zahl durfte die 130 nicht überschreiten. Geschieht dies doch, so erklärte eine Mitarbeiterin, werde ein kleiner Alarm ausgelöst und der Zugang zum Markt blockiert. Zu tun hatten die Angestellten gut. Alle neun Kassen waren besetzt und wurden von Kunden stark frequentiert, zudem gibt es acht Selbstbedienungskassen, an denen bei unserem Besuch am Mittag ebenfalls viel zu tun war.
Etwas umständlicher wurde die Zahl der Kunden im Real Kauf in Bilk organisiert. An der sonst sich selbst öffnenden Schranke im Markt stand ein Mitarbeiter mit einem Korb, aus dem sich jeder Kunde einen Chip herausnehmen musste. Ein Schild informierte, dass maximal 217 Kunden im Markt sein durften, entsprechend viele Chips gab es. An der Kasse beim Bezahlen gaben die Kunden den Chip wieder ab. Knifflig: War der Korb am Einlass leer, musste der Mitarbeiter den Zugang schließen und alle Chips an den Kassen wieder einsammeln. Das gab alle 20 Minuten eine erhebliche Warteschlange quer durch das Foyer bis hinaus auf den Parkplatz.
Bei Rewe an der Bilker Allee werden die Kunden durch die reduzierten Einkaufswaren reglementiert. So wird in diesem Markt die zugelassene Zahl von 50 Besuchern nicht überschritten.