So teuer ist Düsseldorf im Städtevergleich
Von Hundesteuer bis Parkgebühren: Die Landeshauptstadt ist in einigen Bereichen eine vergleichsweise günstige Stadt.
DÜSSELDORF Was kosten kommunale Leistungen, welche Abgaben und Steuern werden verlangt? Ein Vergleich.
Parkgebühren Mit 2,90 Euro pro Stunde in der City ist das Parken in Düsseldorf vergleichsweise günstig – noch. Die Stadtverwaltung brachte bereits 2019 eine Anhebung auf vier Euro ins Spiel, es wird noch beraten. Die Tendenz ist aber in allen Großstädten gleich: Das Parken wird teurer, um die Alternativen zum Auto zu fördern. In Köln und Stuttgart etwa werden in der City bereits vier Euro fällig. Das Düsseldorfer Stadtgebiet ist in drei Zonen aufgeteilt, in den Außenbezirken liegt die Parkgebühr bei 1,50 Euro pro Stunde.
Abfallgebühren Bei den Kosten für eine 120 Liter fassende Restmülltonne eines Vier-Personen-Haushalts (wöchentlicher Abfuhrrhythmus) liegt Düsseldorf laut Bund der Steuerzahler NRW mit einer Jahresgesamtgebühr von 405 Euro über dem Durchschnitt von 359 Euro. Die Landeshauptstadt liegt in der Tabelle etwa gleichauf mit Essen und hinter Köln (486 Euro). In Gelsenkirchen werden nur 251 Euro erhoben.
Abwassergebühren Der Bund der Steuerzahler NRW hat für 2020 landesweit einen Durchschnitt von 726 Euro im Jahr für einen Haushalt mit vier Personen ermittelt. Mit 431 Euro liegt Düsseldorf deutlich darunter, ähnlich wie Köln mit 473 Euro. Doch Städte mit höheren Abwassergebühren liegen nicht weit entfernt: In Duisburg werden 662 Euro fällig, in Neuss 747 Euro, in Wuppertal 844 Euro und in Mönchengladbach sogar 975 Euro.
Friedhofsgebühren Am teuersten ist in NRW eine Sargbestattung in Gladbeck (in summa 5396 Euro für Grabnutzungs- und Bestattungsgebühr sowie Trauerhalle im Durchschnitt), am günstigsten in Hagen (1848 Euro) – das ergab die Auswertung
des Bunds der Steuerzahler, der die Gebührensatzungen verglich. Mit 3248 Euro rangiert Düsseldorf knapp 100 Euro über dem Durchschnitt von 3135 Euro. In Leverkusen werden für eine Sargbestattung 4407 Euro fällig, in Dortmund 3950, in Köln 2918 und in Wuppertal 2530 Euro. Ein Urnenreihengrab kostet in NRW im Schnitt 1340 Euro, in Düsseldorf sind es 1539 Euro.
Gewerbesteuer
Mit einem Hebesatz
von 440 Punkten verlangt Düsseldorf die geringste Gewerbesteuer unter den kreisfreien Städten im Regierungsbezirk, wie ein Vergleich von IT.NRW mit Stand 2019 zeigt. Spitzenreiter Oberhausen liegt bei 580 Punkten. Deutlich weniger zahlen Unternehmen aber in der Nachbarkommune Monheim (Kreis Mettmann) – die mit nur 250 Punkten für große Schlagzeilen gesorgt hat. Im Deutschlandvergleich liegt Düsseldorf fast genau im Durchschnitt.
Eine gute Nachricht für Unternehmen: Das schwarz-grüne Ratsbündnis hat angekündigt, den seit vielen Jahren konstanten Hebesatz nicht zu erhöhen.
Grundsteuer B
Mit ebenfalls 440 Punkten gehört Düsseldorf zu den Gemeinden mit der geringsten Grundsteuer in NRW. Die Abgabe wird für Hauseigentümer fällig und betrifft damit auch Mieter, auf die diese Abgabe umgelegt werden kann, und Unternehmen. Laut einem Ranking von IT.NRW (Stand 2019) steht die Landeshauptstadt auf Rang 332 unter den 396 Gemeinden, sortiert nach Höhe des Hebesatzes. Bei der Grundsteuer A ist Düsseldorf mit 156 Punkten nahezu ein Steuerparadies – was aber nur die wenigen landwirtschaftlichen Betriebe erfreut.
Hundesteuer Düsseldorf ist im Vergleich eine hundefreundliche Stadt, teuer ist vor allem das Halten gefährlicher Hunde. Der erste Hund kostet in der NRW-Landeshauptstadt pro Jahr 96 Euro Hundesteuer, so günstig ist auch Meerbusch. 156 Euro nehmen etwa Köln (das diesen Betrag auch für jeden weiteren Hund verlangt), Dortmund und Essen, in Stuttgart stehen 108 Euro in der Satzung. Bei zwei Hunden werden in Düsseldorf 150 Euro je Tier fällig, in Meerbusch sind es 25 Euro weniger; Dortmund verlangt 204, Essen und Stuttgart 216 Euro.
Bei gefährlichen Hunderassen wie Pitbull oder Rottweiler sind die Unterschiede groß. Dortmund verlangt pro Hund 468 und Stuttgart 612 Euro, Essen 852 Euro. In Düsseldorf und Meerbusch werden für einen gefährlichen Hund 600 und bei zweien je Tier 900 Euro verlangt. Meerbusch bleibt bei weiteren Tieren bei diesem Steuersatz, Düsseldorf stockt ab drei solcher Hunde auf 1200 Euro je Tier auf.
Schwimmen Eines Tages öffnen die Bäder wieder! Düsseldorf rangiert bei den Eintrittspreisen dann weiterhin im oberen Bereich. Für den Einzelcoin im normalen Hallenbad sind 4,90 Euro fällig, ermäßigt 3,30 Euro. Köln (4,60 und 3,80 Euro) und Stuttgart (4,50 und 2,70 Euro) rangieren in der Nähe, preiswerter sind Dortmund und Essen mit jeweils vier Euro Eintritt, ermäßigt 2,50 Euro. Vielschwimmer können fast überall sparen: In Düsseldorf bringt die Bädercard 15 Prozent, in Meerbusch sind über Geldwertkarten bis zu 20 Prozent Ersparnis drin, in Stuttgart ist beim Zehnercoin ein weiterer Besuch frei.