Boris Becker schlägt nochmal auf
RTL dreht für einen Film über das Tennis-Idol auch in Düsseldorf. Am Dienstag war die Crew im Hotel Intercontinental. Der junge Hauptdarsteller Bruno Alexander ist zwar großer Fan, musste aber trotzdem erst einmal recherchieren.
DÜSSELDORF Dass RTL seit dem 13. April den Film „Der Spieler“über Boris Becker (53) drehen lässt, ist schon länger bekannt – dass die Filmcrew derzeit in Düsseldorf in Aktion ist, spricht sich aber gerade erst herum. Blickfang waren da natürlich die vielen Lkw, die sich schon am Montagabend vor dem Kö-Hotel Intercontinental postierten, wo am Dienstag die Dreharbeiten weitergingen. Einige Szenen wurden zuvor schon im Hotel Villa Achenbach an der Achenbachstraße abgedreht. Fünf Drehtage in diesen beiden „tollen Locations“gibt es laut RTL in der Stadt. Einen konkreten Düsseldorf-Bezug werde der Film aber nicht haben.
Bruno Alexander spielt den jungen Boris Becker, der als 1985 als 17-Jähriger Wimbledon gewann und so international bekannt wurde. Deutschlandweite Bekanntheit erlangte Alexander durch eine Ensemble-Hauptrolle in der Streaming-Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“(Amazon). Für die Produktion des RTL-Films bereitete sich der 22-Jährige vor Drehstart einige Wochen mit einem Tennistrainer intensiv vor.
Intensiv arbeitete auch das Filmteam am Dienstag an der Umsetzung der Szenen. Drinnen im Hotel war es geschäftig, zu erhaschen war nur wenig: dass zum Beispiel Tennisschläger hin- und hergeschleppt wurden, und ein Junge mit roter Perücke bewegte sich in Richtung Maske. Spielt er vielleicht den kleinen Boris Becker? Ein Setbesuch war pandemiebedingt nicht möglich. Insgesamt acht Wochen dauert die Produktion. Weitere Drehtage finden an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen sowie in Bayern statt. Wann der Film zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt.
Hauptdarsteller Bruno Alexander sagt, er habe Becker natürlich gekannt – „denn eigentlich kennt jeder Boris Becker oder meint zumindest, ihn zu kennen.“Er gibt einer RTL-Mitteilung zufolge aber auch zu: „Als das Angebot der Produktionsfirma
Zeitsprung Pictures bei mir auf dem Tisch lag, musste ich doch erstmal recherchieren. In meiner Generation ist er nicht so gegenwärtig wie in der meiner Eltern.“
Die Rolle sei Herausforderung und Bürde zugleich: „Ich will mit meiner Darstellung diejenigen begeistern, die mit ihm groß geworden sind, und diejenigen, die ihn hauptsächlich aus den Schlagzeilen kennen, einladen, den Menschen dahinter zu entdecken“, sagt Alexander.
Regie bei „Der Spieler“führt Hannu Salonen, als Schauspieler sind auch Samuel Finzi und Mišel Mati evi mit dabei. „Der Spieler“erzählt die sportliche Geschichte von Boris Becker – dem jüngsten Wimbledonsieger aller Zeiten. Trainer Günther Bosch und Manager Ion Tiriac begleiteten den ehrgeizigen Sportler. Der Film will die Kompromisslosigkeit des Profisports zeigen, den harten Kampf nach oben und auch Einblicke in die Psyche und das Leben eines Athleten geben, der schon in jungen Jahren zum Tennis-Idol aufstieg. Sehr wahrscheinlich ist davon auszugehen, dass Beckers private und finanzielle Eskapaden bei diesem Film ausgespart bleiben.
Auch Bruno Alexander kann trotz seiner erst 22 Jahre bereits eine beachtliche Karriere vorweisen: Nach zahlreichen Rollen in populären Fernsehfilmen, Reihen und Serien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“oder „Club der roten Bänder“ist er auch international gefragt: 2018 stand er für drei Episoden der BBC1-Serie „World on Fire“vor der Kamera.