Was die Stadtstrand-Macher geändert haben
Der ursprünglich als Wahrzeichen gedachte Container-Turm ist jetzt deutlich kleiner. Die Food-Trucks wurden ersetzt.
DÜSSELDORF Eigentlich sollte der Turm am Stadtstrand an der Tonhalle aus sechs Hochseecontainern bestehen. So war es in einer ersten Planung vorgesehen, als die Betreiber Andreas Knapp und Matthias Böttger den Pachtvertrag für den Standort unterschrieben. Weil es viel Kritik für die Höhe gab, entschieden die Macher, den Turm zu verkleinern. Beim Aufbau in diesem Frühjahr wurden statt sechs vier Container gestapelt – gedacht war der Turm als Wiedererkennungszeichen des Stadtstrands mit vielen Düsseldorf-Motiven darauf. Jetzt, gut zwei Monate später, wurden noch mal zwei Container abgebaut.
Wie ist es dazu gekommen?
Offenbar hat es wieder Beschwerden gegeben, sodass die Verwaltung den Betreibern empfahl, den Turm auf zwei Geschosse zu reduzieren. Darin sieht die Stadt einen „zielführenden Kompromiss. Dieser würde eine kurzfristige Genehmigung des Standortes ermöglichen“, heißt es in einem Dokument, das der Bezirksvertretung 1 zur Kenntnisnahme vorgelegt wurde. In diesem Papier wird außerdem genau aufgeschlüsselt, was Knapp und Böttger seit dem Start der Stadtstrände 2019 alles verändert haben.
Was haben die Betreiber an der Tonhalle noch angepasst?
Die Größe und Lage der Pachtfläche bleibt unverändert, so wie bei allen Standorten. Bei der Anordnung und der Zahl der Container hat es aber Optimierungen gegeben. Statt ursprünglich 20 Hochseecontainer sind 18 aufgestellt worden, dazu sollen noch drei
Foodtrucks kommen. Damit keine langen Warteschlangen entstehen, wurde ein zweiter Bar-Container zur Geschirrrückgabe eingeplant, eine Maßnahme, die die Stadt wegen der Pandemie akzeptiert. Die Bühne, die es nur an der Tonhalle gibt, soll in einem Versuch in puncto Lärm getestet werden, es gibt offenbar die Befürchtung, dass Anwohner in Oberkassel beeinträchtigt werden könnten. Eine finale Genehmigung für die Bühne kann anschließend unter Berücksichtigung der Messergebnisse und der weiteren Abstimmung durch die Bauaufsicht erteilt werden.
Wie sieht am Robert-Lehr-Ufer aus?
Der erste Stadtstrand, der in Düsseldorf eröffnete, liegt direkt an der Theodor-Heuss-Brücke am Robert-Lehr-Ufer. Das war im Juni 2019, seitdem hat sich einiges verändert. Gestartet ist der Standort mit fünf Containern und drei Foodtrucks, 2020 kamen zwei Container und zwei Foodtrucks dazu. Jetzt ist die Gesamtzahl der Aufbauten von zwölf auf acht reduziert worden – zu den sieben Bestandscontainern, die als Bar, Lager oder WC dienen, ist ein Food-Container hinzugekommen. Dafür haben Andreas Knapp und Matthias Böttger Anke und Patrick Kwiatkowski von der Brot’s Event Catering Manufaktur ins Team geholt, außerdem Tim Servos, den Inhaber von Feinkost Ludwig, Wolfgang Flamisch, der schon das Stadtstrand-Craftbier Strandhase gebraut hat, und Katja Pfeifer, die früher die Fritte in Flingern betrieben hat. Der Bereich, in dem vorher die Foodtrucks standen, bleibt nun leer.
Und was hat sich am Mannesmannufer getan?
Die drei Foodtrucks, die 2019 die Verpflegung der Gäste übernahmen, sind schon im vergangenen Sommer ersetzt worden durch einen einzelnen Foodcontainer. In diesem Jahr ist ein Zehn-Fuß-Container (drei Meter lang) ausgetauscht worden, an seine Stelle haben die Betreiber einen 20-Fuß-Container (sechs Meter lang) im Bereich unterhalb der Apollo-Wiese aufgebaut. Dafür ist ein genehmigter Eisstand in gleicher Größenordnung weggefallen. Der 20-Fuß-Container wurde bereits bei der Unterzeichnung des Pachtvertrags genehmigt, bislang aber nicht beantragt und aufgebaut worden.
Was sagt die Politik zu den Änderungen?
In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 1 war auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zu Gast, der Fragen des Gremiums zu ganz unterschiedlichen Themen beantwortete. Unter anderem auch zu den Stadtstränden und ihrer Zukunft. Moira Obendorf von der SPD etwa denkt an die Betreiber, die nach fünf Jahren eigentlich eine Option auf Verlängerung um drei Jahre gehabt hätten. „Es geht um Planungssicherheit“, sagt Obendorf. Keller aber hält daran fest, dass er diese Verlängerungsoption zumindest zur Diskussion stellen will. „Die einen begrüßen das Konzept, weil es zur Lebensqualität der Stadt beiträgt“, sagt Keller. „Die anderen fürchten, dass gerade am Mannesmannufer die Probleme mit den Menschenansammlungen durch den Stadtstrand verstärkt werden.“Der Oberbürgermeister will beide Seiten ernst nehmen und deshalb nach dieser Saison noch mal mit den verschiedenen Gremien über eine mögliche Verlängerung sprechen.