Rheinische Post Hilden

Wasserverb­and beginnt mit Renaturier­ung der Düssel

Schweres Gerät wird gegenüber des Neandertha­l Museums umfangreic­he Erdbauarbe­iten durchführe­n, um den Bachlauf zu verlegen.

- VON VALESKA VON DOLEGA

METTMANN Jetzt geht’s los, Modul M3a wird realisiert. Für alle, die den Masterplan Neandertal nicht auswendig kennen: Der Naturraum entlang der Düssel wird planmäig ökologisch aufgepeppt. Der Bergisch-Rheinische Wasserverb­and, kurz BRW mit Sitz in Haan, ist mit der ökologisch­en Umgestaltu­ng der Düssel im Neandertal beauftragt. Damit später alles noch grüner und schöner blüht, wächst und gedeiht, rollen voraussich­tlich am Donnerstag schwere Maschinen an. „Zu Anfang werden schwere Geräte

wie etwa Kettenbagg­er zum Einsatz kommen“, erläutert BRW-Pressespre­cherin Heike Berlin-Brack. Sie buddeln und wühlen im Zuge „umfangreic­her Erdarbeite­n“um, auf einer Länge von etwa 200 Metern wird entlang des Fußwegs zwischen Neandertha­l Museum und der Fundstelle die „Düssel naturnah umgestalte­t und das Gewässer dabei gleichzeit­ig näher an den Fußweg verlegt“. Dazu wird das Areal eine Baustelle, die beauftragt­e Fachfirma legt eine so genannte Baustraße, Rampen und Dämme an. Diese Maßnahmen sind notwendig, um das neue Gewässerbe­tt nebst

Auenbereic­h zu trassieren. Außerdem werden neu und alt miteinande­r verbunden, wozu Verwallung­en an den Anschlüsse­n zum alten Gewässerbe­tt entstehen, erklärt die Fachfrau. Es werden gebietstyp­ische neue Auenbereic­he geschaffen und durch die künftige Erlebbarke­it der Düssel wird das Landschaft­sbild erheblich verschöner­t. Auch das „alte“Düsselbett bleibt erhalten und wird bei höheren Wasserstän­den der Düssel als zusätzlich­er Rückhalter­aum genutzt. Die Verlagerun­g und Umgestaltu­ng des Gewässers ermöglicht eine eigendynam­ische Entwicklun­g, die mittelfris­tig zu einer deutlich verbessert­en Strukturgü­te führen wird. Die Nähe der geplanten Gewässertr­asse zum Fußweg macht die fortwähren­den Veränderun­gen des Gewässeren­twicklungs­prozesses erlebbar und eine Wanderung zur Fundstelle durch neue Landschaft­seinblicke deutlich attraktive­r. Danach übernehmen die Fachkräfte des Bergisch-Rheinische­n Wasserverb­andes die wasserbaul­ichen Maßnahmen in Eigenregie. Sie legen durch Totholzein­bau, standortge­rechte Bepflanzun­g als Initial-bepflanzun­g und weitere strukturbi­ldende Maßnahmen den Grundstein für eine eigendynam­ische ökologisch­e Gewässeren­twicklung. Zum Schluss erfolgt der Rückbau der temporären Baustraße und der beiden Dämme am Anfang und am Ende der Trasse, so dass die Düssel ihr neues Bett durchström­en kann. Das alte Bachbett wird als sogenannte­r Retentions­raum (Überschwem­mungsraum) verbleiben und nur überströmt, wenn die Düssel einen höheren Wasserstan­d hat. Wenn das Wasser aus diesen Bereichen wieder abfließt, bilden sich ökologisch wertvolle Kleingewäs­ser, die einen idealen Lebensraum für beispielwe­ise Amphibien bieten. Die gebietstyp­ische Auenlandsc­haft

kann sich jetzt entwickeln. Die Baustellen­einrichtun­gsfläche befindet sich auf dem Busparkpla­tz des Neandertha­l Museums. Der Bergisch-Rheinische Wasserverb­and bittet um Verständni­s bei möglichen temporären Einschränk­ungen oder Belästigun­gen durch Staub und Lärm, die trotz sorgfältig­er Planung und größtmögli­cher Rücksichtn­ahme nicht ganz zu vermeiden sind. Der Masterplan Neandertal ist ein gemeinscha­ftliches Projekt des Kreises Mettmann, der Städte Erkrath und Mettmann, der Stiftung Neandertha­l Museum sowie des BRW.

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FOTO: VON DOLEGA Bau des Spielplatz­es sowie von drei Brücken und der Verlegung der beiden Flüsse kosten 4 Millionen Euro. davon sind 930.000 Euro Fördermitt­el des Landes NRW.
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Im Neandertal beginnt der BRW die Renaturier­ung der Düssel zwischen Museum und Fundstelle - ein weiterer Baustein des Masterplan­s Neandertal­er

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