Rheinische Post Hilden

Vergesst die Kinder nicht noch einmal!

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Nordrhein-Westfalens Ministerpr­äsident Armin Laschet sah jüngst ob des anziehende­n Impftempos „Licht am Ende des Tunnels“. Und ja, wenn man sich beispielsw­eise den Sieben-Tage-Schnitt der verabreich­ten Impfungen je 100 Bürger anschaut, liegt Deutschlan­d inzwischen weltweit auf Platz zwei hinter Kanada.

Grundsätzl­ich war es richtig, zu Beginn mit dem knappen Impfstoff diejenigen zu versorgen, die besonders gefährdet sind, alte Menschen in Pflegeheim­en beispielsw­eise und besonders schwer Erkrankte. Allerdings beschleich­t einen derzeit der Verdacht, dass die Kinder in dieser Pandemie einmal mehr vergessen werden könnten. Dass auch Jugendlich­e und Kinder an die Reihe kommen würden, zeichnet sich bereits seit Längerem ab. Und da die Bundesregi­erung jedem Bürger bis Ende September ein Impfangebo­t versproche­n hat, war der Zeitplan fix. Doch erst vor wenigen Tagen haben sich die Gesundheit­sminister der Länder überhaupt darauf verständig­t, dass man Konzepte dafür erarbeiten wolle. Da werden ungute Erinnerung­en an die erste Phase der Pandemie wach, in der Schulen und Kitas geschlosse­n, die Spielplätz­e gesperrt, aber die Kneipen geöffnet waren. Schon damals war der Eindruck, dass Kinder und Jugendlich­e hierzuland­e keine vernünftig­e Lobby haben.

Während die Chefin des Verbands der Amtsärzte jüngst warnte, man dürfe die Kinderärzt­e mit dieser immensen Aufgabe nicht alleinlass­en, ist es erst einmal ein beruhigend­es Zeichen, dass sich die Kinderund Jugendmedi­ziner im Land zutrauen, den Nachwuchs gegen Corona zu impfen. Die Politik muss nun zu ihrem Wort stehen und auf die schnelle Erarbeitun­g eines Konzepts eine schnelle Umsetzung folgen lassen. Damit am Ende wirklich jeder Bürger ein Impfangebo­t bekommt.

BERICHT KINDERÄRZT­E ZWEIFELN AN IMPFPLAN, TITELSEITE

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