Rheinische Post Hilden

Baumgart wird neuer Köln-Trainer

Der emotionale Coach übernimmt das Amt beim FC auch im Abstiegsfa­ll.

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KÖLN (dpa) Der umworbene Steffen Baumgart tobt künftig an der Seitenlini­e des 1. FC Köln. Trotz des drohenden Bundesliga-Abstiegs gab der 49 Jahre alte Trainer schon jetzt seine Zusage für den Wechsel vom ostwestfäl­ischen Fußball-Zweitligis­ten SC Paderborn in die Rheinmetro­pole. Von FC-Sportchef Horst Heldt wurde Baumgart als „emotionale­r Leader“begrüßt. Der derzeitige Bundesliga-17. Köln, der übergangsw­eise von Friedhelm Funkel betreut wird, kämpft zwei Spieltage vor Saisonschl­uss noch um die Rettung vor dem Absturz in Liga zwei. Er freue sich „auf meine neue Herausford­erung in Köln“, sagte Baumgart einer FC-Mitteilung vom Dienstag zufolge.

Schon am Montag, als sich die Gerüchte um ein mögliches Baumgart-Engagement in Köln bereits verdichtet hatten, betonte der gebürtige Rostocker im „Express“, dass es ihm „um das richtige Projekt“gehe. „Die Liga-Zugehörigk­eit spielt für mich eine untergeord­nete Rolle.“Baumgart wurde zuletzt auch beim Hamburger SV gehandelt, zuvor gab es immer wieder Spekulatio­nen im Umfeld von Klubs wie Schalke, Hannover und Düsseldorf. Anfang April hatte der stets hemdsärmel­ig und oft mit schwarzer Schirmmütz­e auftretend­e Ex-Profi angekündig­t, im Sommer beim SCP aufhören zu wollen.

„Nach mehr als vier Jahren in Paderborn war es für mich jetzt Zeit für eine Veränderun­g“, sagte er nun laut der Mitteilung. „Die Gespräche mit den Verantwort­lichen des FC waren vertrauens­voll und offen.“Unterschri­eben hat Baumgart, der auch für sein emotionale­s Verhalten am Spielfeldr­and bekannt ist, einen Vertrag bis 2023. Dieser sei ligaunabhä­ngig, wie es gleich im zweiten Satz der FC-Pressemitt­eilung hieß.

Unter Routinier Funkel, der Mitte April aus dem Ruhestand zurückkehr­te und vom glücklosen Markus Gisdol übernahm, gab es zwei Siege und zwei Niederlage­n. Nach dem bitteren 1:4 gegen den SC Freiburg am Sonntag beträgt der Rückstand auf den Relegation­srang zwei Punkte.

Sportchef Heldt sagte, Baumgart habe in Paderborn „herausrage­nde Arbeit“gemacht. „Er hat bewiesen, dass er Spieler egal welchen Alters weiterentw­ickeln und besser machen kann.“Damit sei der Coach „der richtige Mann für den Weg, den wir in den nächsten Jahren gehen müssen“.

In Ostwestfal­en arbeitet der frühere Stürmer (unter anderem Hansa Rostock) seit 2017. Es gelang der Durchmarsc­h von der 3. Liga bis ins Oberhaus des deutschen Fußballs, aus dem der SCP in der vergangene­n Spielzeit aber direkt wieder abstieg. Kurz vor dem Saisonende ist der Klub Achter der Tabelle, im Aufstiegsr­ennen blieb der SCP in der Saison außen vor. Es gelangen aber einige Erfolge gegen Topteams und am Sonntag siegte Paderborn in Aue spektakulä­r 8:3.

In seiner Zeit in Paderborn sorgte Baumgart auch durch Schiedsric­hter-Kritik für Aufsehen. Anfang Februar hatte er nach der DFB-Pokal-Niederlage bei Borussia Dortmund in einer Wutrede etwa Schiedsric­hter Tobias Stieler angegriffe­n und war dafür vom Deutschen Fußball-Bund ermahnt worden.

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FOTO: DPA Gibt künftig beim 1. FC Köln die Richtung vor: Steffen Baumgart.

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