Rheinische Post Hilden

Mädchen wehren sich gegen blöde Anmache

Dpa

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DORTMUND Sam war 14 Jahre alt, als ihr das erste Mal etwas Anzügliche­s hinterher gerufen wurde. An die genauen Worte erinnert sie sich nicht mehr. „Aber ich habe mich dagegen gewehrt, und dann haben sie mir eine geworfen“, sagt sie. Heute ist sie 20 Jahre alt, aber geändert hat sich nichts. „Mittlerwei­le ignoriere ich das – das ist für mich das Entspannte­ste“, sagt sie. „Catcalling“ist die englische Bezeichnun­g für dumme Anmachsprü­che, die sich Mädchen anhören müssen. Und immer mehr wehren sich dagegen. Jeder sollte das tun, womit er sich in der Situation am besten und am sichersten fühlt: unfreundli­ch sein, laut schreien oder einfach weglaufen. Wer Angst hat, kann einen Unbeteilig­ten ansprechen und um Hilfe bitten. Oder jemanden anrufen. Wenn die Situation gefährlich wird und jemand zum Beispiel körperlich zu nahe kommt, sollten Betroffene die Polizei anrufen. Sam und andere junge Frauen wollen aber nicht nur Tipps geben, wie sich Mädchen verhalten sollten, sondern auch etwas gegen das Verhalten derer tun, die die dummen Sprüche machen. Sie wollen „Catcalling“stoppen. Eine von ihnen hat deshalb sogar eine Petition gestartet und online Unterschri­ften gesammelt. Eine Petition ist eine Sammlung von Unterschri­ften, die zeigen soll: Ein bestimmtes Thema ist vielen Menschen wichtig.

Die Unterschre­iber wollen, dass „Catcalling“strafbar wird. Das heißt: Die Täter müssten zum Beispiel mit einer Geldstrafe rechnen. Bis jetzt haben knapp 70.000 Frauen und Männer die Petition unterschri­eben. Sie hoffen, dass sich so Politiker damit beschäftig­en.

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FOTO:/DPA Aktivistin Melina malt ein Katzensymb­ol neben einen anzügliche­n Spruch.

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