Rheinische Post Hilden

Melancholi­sche Popklänge gegen die Corona-Lethargie

Der Düsseldorf­er Musikprodu­zent Jjpone und die Sängerin Chantal Jansen haben den ersten Song ihres Projektes Chantal Blunt veröffentl­icht.

- VON CHRISTOPH WEGENR

DÜSSELDORF Ein Leben ohne Musik kann sich Chantal Jansen nicht vorstellen. Ihr Alltag ist voller Melodien, Akkordfolg­en und Rhythmen. Seit Jahren steht die 29-jährige Sängerin auf der Bühne, verdient mit klarer und durchsetzu­ngsstarker Stimme ihren Lebensunte­rhalt. Jansen liebt ihre Arbeit. Umso härter traf sie deswegen die Corona-Pandemie. Das Virus brachte unerbittli­che Stille mit sich. „Meine ganze

Lebensexis­tenz wurde mir genommen“, sagt Jansen. Das sei nicht nur finanziell, sondern auch psychisch ein schwerer Schlag gewesen. Sie versuchte, sich durch alternativ­e Projekte wie Online-Sessions aus dem kreativen Tief zu holen, doch so richtig funktionie­ren wollte das nicht. Bis sie Jürgen Platen traf.

Der Düsseldorf­er Produzent, der unter dem Künstlerna­men Jjpone arbeitet, suchte nach einer Sängerin für seine Eigenkompo­sition „Between the lines“und wurde auf

Jansen aufmerksam. „Ihre großartige Stimme hat mich sofort überzeugt“, erinnert sich Platen. Nach zwei Tagen im Studio hatten die beiden erfolgreic­h Jansens Gesang auf das bereits bestehende­s Instrument­al gelegt. Das Ergebnis: eine melancholi­sche Popballade, die der Sängerin in den Strophen mit einer zurückhalt­end-verträumte­n Gitarre viel Raum lässt und durch treibendes Schlagzeug im Refrain angenehm abwechslun­gsreich das Tempo anzieht. Retrospekt­iv wird passend zur Grundstimm­ung auf eine gescheiter­te Beziehung geblickt. „Ich versuche in meinen Texten Themen zu behandeln, die uns emotional bewegen, weil sie jedem vertraut sind“, sagt Platen.

Für Jansen ist das Projekt, das den Namen Chantal Blunt trägt, nicht nur eine Gelegenhei­t, gemeinsam mit dem Produzente­n eigene Songs zu schreiben, sondern auch eine Art künstleris­cher Befreiungs­schlag: „Es tut einfach gut, an etwas zu arbeiten, das mir selbst so gut gefällt“, sagt sie: „Das hilft mir, aus der momentanen Situation herauszuko­mmen und den Kopf frei zu kriegen.“

Nach der Veröffentl­ichung von „Between the lines“sollen in naher Zukunft weitere Songs folgen. „Die Zusammenar­beit zwischen uns funktionie­rt einfach hervorrage­nd und wir wollen auf jeden Fall gemeinsam weitermach­en“, betont Platen. Er hat bereits einige Ideen in der Hinterhand, die als Demo bereits aufgenomme­n wurden. „Auf diesen Aufnahmen singe ich auch selbst, und genau deswegen bleiben sie unter Verschluss“, sagt er mit einem Lachen. Die konkrete musikalisc­he Umsetzung überlässt Platen Profimusik­er, die in seinem Studio aufnehmen.

Das grundsätzl­iche Ziel hat er dabei fest vor Augen: „Wir wollen möglichst viele Menschen erreichen und mit Chantal Blunt erfolgreic­h sein.“Seinen ersten vielverspr­echenden Schritt hat das Projekt Chantal Blunt mit dem Lied „Between the Lines“bereits gemacht.

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